Investor erwirbt Gruben-Gelände

Karlsbrunn. Nach fast zwei Jahren sind sich die RAG Montan Immobilien GmbH und die St. Wendeler A.W. GmbH einig: Letztere wird das Tagesanlagen-Gelände der ehemaligen Grube Warndt erwerben und für ihre Zwecke neu nutzen. Das teilte Albert Winzent (Foto: bub), Inhaber der Investor-Firma, mit. Details zur Nutzung gibt Winzent noch nicht preis

Karlsbrunn. Nach fast zwei Jahren sind sich die RAG Montan Immobilien GmbH und die St. Wendeler A.W. GmbH einig: Letztere wird das Tagesanlagen-Gelände der ehemaligen Grube Warndt erwerben und für ihre Zwecke neu nutzen. Das teilte Albert Winzent (Foto: bub), Inhaber der Investor-Firma, mit. Details zur Nutzung gibt Winzent noch nicht preis. Die Verträge würden gerade ausgearbeitet und erst Mitte Juli notariell besiegelt. Klar ist: Winzent möchte den Standort, an dem es erste Bausteine zur Erzeugung erneuerbarer Energien gibt (siehe "Hintergrund"), in dieser Richtung ausbauen. Rund 70 Hektar Fläche wird er erwerben. Davon sind 28 Hektar gewerblich, 42 Hektar landwirtschaftlich genutzt. Auf jeden Fall soll ein Biomasse-Kraftwerk entstehen, Ergänzung zum im Bau befindlichen Heizkraftwerk der Evonik New Energies GmbH. Während dieses mit Verbrennungstechnik arbeitet und (Saarforst-)Holz als Rohstoff nutzt, soll die neue Anlage per Vergärung Biogas erzeugen. Und zwar aus Energiepflanzen, die auf dem Gelände angebaut werden. Hinzukommen könnten Gras- und Heckenschnitt aus der Umgebung, aber kein Material aus der grünen Tonne und kein Abfall, betont Winzent. Landwirte aus der Nachbarschaft seien "aufgeschlossen" für eine Zusammenarbeit. Hat er auch für die einstigen Bergwerksbauten Nutzungs-Ideen? "Ja", sagt Winzent trocken. Selbstverständlich denkmalgerecht - aber mehr lässt er sich nicht entlocken. Etwa 40 neue Arbeitsplätze erwarte er in der "vorläufigen Endphase". Was Material-Transporte angeht, so kann er sich gut vorstellen, dafür die Schienentrasse der Rosseltalbahn zu nutzen. Nach dem Notar-Termin sollen "zeitnah" die Planungen beginnen. Bürger-Information inklusive - ganz im Sinne des Großrosseler Bürgermeisters Peter Duchene: Die Kommune setze sich für die weitere Nutzung des Grubengeländes "im Einvernehmen" mit den Bürgern ein.

HintergrundDas Bergwerk Warndt ist die jüngste Grube an der Saar. 1959 war Baubeginn, 1963 lief die Kohleförderung an. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Grube Warndt 1994 mit der Grube Luisenthal zum Verbundbergwerk zusammengeschlossen. Im Juni 2005 endete die Kohleförderung. 2006 wurden dann Schächte verfüllt und die untertägige Verbundstrecke geschlossen. 2007 stellte das Landesdenkmalamt die originalen Bauten der Tagesanlage unter Schutz.Bei einer Bürgerwerkstatt 2004 war die Idee entstanden, das Gelände nach Ende des Kohleabbaus für die Erzeugung erneuerbarer Energie zu nutzen. Erste Schritte dazu waren die Ansiedlung des Saarforst-Brennholzhofs Anfang 2007 und der Baubeginn für ein Biomasse-Verbrennungskraftwerk der Evonik New Energies GmbH Ende 2008. dd

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