Ins alte Feuerwehrhaus soll neues Leben

St Nikolaus · Dort, wo sich der Nikolaus zu Hause fühlt, tut man auch was für die Schulkinder. Und man hilft gerne mal Vereinen aus dem Nachbardorf. Nun sind in St. Nikolaus Hallenzeiten für Karlsbrunner Vereine reserviert.

Im vergangenen Dezember zeigte St. Nikolaus wieder einmal, was ein Dorf leisten kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Der halbe Ort war auf den Beinen, um den Besuchern der Veranstaltungen rund um das Nikolauspostamt einige schöne Stunden zu bescheren. In den Nikolausfeierlichkeiten sieht Ortsvorsteher Markus Ernst (55) ein Alleinstellungsmerkmal.

Wohl ziemlich einmalig ist auch die Besetzung des Ortsrates von St. Nikolaus . Da bei der Kommunalwahl nur die Sozialdemokraten eine Liste aufgestellt hatten, wirken in dem Gremium ausschließlich SPD-Leute. "Das ist nicht unbedingt das, was ich mir gewünscht habe", erklärt Ernst im Gespräch mit unserer Zeitung. Angesichts der fehlenden politischen Opposition setzt er auf eine intensive Zusammenarbeit mit den Vereinen. "Sie sind die Seele eines Ortes", glaubt der Sozialdemokrat.

Zur letzten Ortsratssitzung waren Vertreter der Fußballer eingeladen. Mit ihrer Hilfe gelang es, in St. Nikolaus Hallen-Trainingszeiten für Karlsbrunner Vereine zu reservieren - schnell und unbürokratisch. Die Clubs aus dem Nachbarort hatten nach der Schließung der Rudolf-Voltz-Halle ein neues Domizil gesucht.

Die Sanierung der St. Nikolauser Schulturnhalle läuft zurzeit, die Umgestaltung des Schulhofes ist bereits abgeschlossen. Neben den Grundschülern freut sich auch der Ortsvorsteher über den attraktiven Pausenhof. Das Schmuckstück, erklärt Ernst, trage dazu bei, den Schulstandort St. Nikolaus zu sichern.

Nicht zufrieden sind Ortsvorsteher und Ortsrat mit dem umgestalteten Dorfplatz in der Ortsmitte. Das Gefälle ist zu groß, und das Kiesbett bremst Rollstühle, Kinderwagen und Rollatoren aus. Aus finanziellen Gründen, erklärt Ernst, sei bisher noch nicht nachgebessert worden.

Die der Gemeinde verordnete Schuldenbremse macht auch den Vereinen zu schaffen. In Zeiten, in denen eine finanzielle Förderung immer schwieriger werde, erläutert der Ortsvorsteher, müsse man andere Unterstützungsmöglichkeiten finden. Ernst befürwortet die von den Vereinen angestrebte Nutzung des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses. Seit dem Umzug der Wehr in die neue Feuerwache Süd in Naßweiler steht das Gebäude gegenüber der Alten Schule leer.

Der Technische Einkäufer ist nicht nur Ortsvorsteher, sondern auch Chef der SPD-Fraktion im Großrosseler Gemeinderat. Die Kommunalpolitik ist nicht sein einziges Hobby, gerne schießt Markus Ernst mit der Luftpistole. "Da schaltet man total ab", versichert das Mitglied des Schützenvereins Hubertus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort