Am Freitag geht’s los Gold-Dorf feiert sein 300-jähriges Bestehen

Karlsbrunn · Karlsbrunns Ortsvorsteherin Petra Fretter berichet stolz von einem tollen Gemeinschaftsleben im Ort.

 Ortsvorsteherin Petra Fretter  vor dem Jagdschloss in Karlsbrunn.

Ortsvorsteherin Petra Fretter  vor dem Jagdschloss in Karlsbrunn.

Foto: BeckerBredel

Die Organisatoren haben ihre Hausaufgaben gemacht. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen. Mit Böllerschüssen starten am Freitag um 17.30 Uhr die Hauptfeierlichkeiten zum 300. Geburtstag von Karlsbrunn. „Die Vereine arbeiten sehr eng zusammen, die Helferliste ist komplett“, erklärt Ortsvorsteherin Petra Fretter (CDU) im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Landtagsabgeordnete hält die Festrede, Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) greift beim Festakt als Schirmherrin zum Mikrofon.

Der Festausschuss, in dem die örtlichen Vereine zusammengeschlossen sind, führt bei den Feierlichkeiten Regie. Drei Tage wird das runde Jubiläum mit einem abwechslungsreichen Programm gefeiert. Viele Feinschmecker freuen sich schon auf den Sonntag: Zum Mittagessen wird dann Wildschwein vom Spieß serviert – so wie früher beim legendären Wildsaufest.

„Die Vorbereitungen laufen seit zwei Jahren“, berichtet Siegron Colling. Die Heimatkundlerin und ihr Team haben sich um die Festschrift gekümmert. Sie wird in Anlehnung an den runden Geburtstag für 300 Cent verkauft.

Aktuell hat Karlsbrunn knapp über 900 Einwohner. Petra Fretter lebt seit 32 Jahren in dem Dorf. „Ich bin hier sehr gut aufgenommen worden“, versichert die Ortsvorsteherin mit Blick auf die „tolle Gemeinschaft“. „Karlsbrunner lernen sich und ihr Dorf kennen“, lautet das Motto im Jubiläumsjahr. Gelegenheit dazu gab es bereits reichlich, etwa bei einer Bastelaktion für Kinder, beim Brunnenfest oder beim Open-Air-Dinner.

Nach den Feierlichkeiten am Wochenende geht es weiter: Unter anderem steht in diesem Jahr noch eine Märchenstunde für Kinder auf dem Programm. Und SR-Moderator Michael Friemel wird aus der Dorfchronik vorlesen.

Karlsbrunn entstand 1717. Glasbläser siedelten sich damals an, eine kleine Glashütte wurde errichtet. Der Ortsname erinnert an eine starke Quelle im Sandsteinfels eines Talhanges sowie an den Landesherren, Graf Karl Ludwig von Nassau-Saarbrücken. Aus Glasmachern und Waldbauern wurden im Laufe der Zeit vor allem Bergleute und Hüttenarbeiter. Die Verbindung zur bäuerlichen Tradition blieb jedoch erhalten. Im Rahmen der saarländischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Karlsbrunn am 1. Januar 1974 der Gemeinde Großrosseln zugeordnet. Beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ errang die „Perle des Warndts“ 1987 sogar die Goldmedaille auf Bundesebene.

Das ehemalige Jagdschloss soll demnächst saniert und umgebaut werden. Der Forstgarten, das Wildfreigehege und der Warndt-Wald-Wanderweg gehören ebenfalls zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes. Was nach der Schließung der Turnhalle in Karlsbrunn fehlt, ist ein öffentlicher Veranstaltungsraum. Geplant ist allerdings der Bau einer Versammlungsstätte neben dem ehemaligen Warndthotel Waibel.

Mit Blick auf das Projekt wünscht sich Ortsvorsteherin Fretter, dass noch in diesem Jahr die Vorplanungen beginnen und die Förderanträge gestellt werden.

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