Gefahrenlage schnell im Griff

Großrosseln · 107 Einsatzkräfte der Rosseler und Ludweiler Wehr samt ihren französischen Kollegen probten am Samstag den Ernstfall an der Megro-Mühle. Bei der Jahreshauptübung kam auch Jumbo, der neue Gerätewagen für Logistik, zum Einsatz. Er erleichtert das ansonsten mühsame Legen einer Schlauchleitung.

 Die aufwendig inszenierte Jahreshauptübung der Rosseler Feuerwehr und ihrer Kollegen zog auch zahlreiche Schaulustige an. Foto: jenal

Die aufwendig inszenierte Jahreshauptübung der Rosseler Feuerwehr und ihrer Kollegen zog auch zahlreiche Schaulustige an. Foto: jenal

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Eigentlich passen sie nicht zusammen, deutsche und französische Feuerwehren . Das hat allerdings alleine mit der Ausrüstung zu tun, denn jenseits der Grenze nutzen die Feuerwehrleute andere Kupplungs-Systeme für ihre Schläuche als die ehrenamtlichen Lebensretter hierzulande. Da dieses technische Problem aber zu lösen ist, funktionieren die Wehren dann doch prima zusammen, wie 107 Einsatzkräfte aus den drei Großrossler Löschbezirken, den Nachbarwehren aus Ludweiler und Petite Rosselle und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) demonstrierten.

"Wir haben ein Übergangsstück für die Schlauchsysteme entwickelt und so funktioniert die Zusammenarbeit zwischen deutschen und französischen Feuerwehrleuten", erklärte Thomas Tomczyk, Pressesprecher der Rossler Wehr , den zahlreichen Zuschauern am Übungs-Schauplatz Megro-Mühle .

Zwar waren die französischen Nachbarn für die meisten Schaulustigen nicht zu sehen. Sie sorgten einige hundert Meter abseits des Hauptschauplatzes dafür, dass die Wasserversorgung nicht abreißt - und bewiesen dabei Humor. So ließen sie Übungsmoderator Tomczyk warnen: "Die französischen Kameraden raten während der ersten Minuten davon ab zu rauchen, denn sie fördern Wasser aus der Rossel und man kann nie wissen, was da alles drin ist."

Ansonsten zeigten die Beteiligten ernstes und professionelles Rettungshandwerk. Der Großrossler Löschbezirksführer Wendelin Reichert war zuerst vor Ort und sondierte die Schadenslage. Ein überhitzter Elektromotor hatte im Altbaubereich des Unternehmens einen Brand verursacht, Löschversuche der Belegschaft waren fehl geschlagen.

Übungspuppe in die Tiefe

Mehrere Mitarbeiter hatten sich an Fenstern und auf Plattformen vorübergehend in Sicherheit gebracht, ein weiterer wurde im Lagerbereich vermisst. Auch seine Tochter Marie entdeckte der Rossler Feuerwehr-Chef unter den zu rettenden Mitarbeitern. Sie hatte sich als Darstellerin zur Verfügung gestellt und musste jetzt über Steckleitern aus ihrer misslichen Lage befreit werden. Den wagemutigen, aber eventuell lebensrettenden Sprung auf einen so genannten Sprungretter überließen die Feuerwehrleute einer Übungspuppe. Die 30 Meter lange Drehleiter aus Ludweiler wurde dieses Mal nicht zur Personenrettung eingesetzt, sondern um den oberen Teil des hohen Gebäudes zu löschen. Etwas abseits des Geschehens hatte der jüngste Neuzugang der Feuerwehr Großrosseln seinen Auftritt. Der so genannte Gerätewagen Logistik, den die Wehrleute auf den Namen Jumbo getauft haben. Mit ihm ist der frühere Knochenjob, eine Schlauchleitung über mehrere hundert Meter zu verlegen, sehr viel einfacher geworden.

Auf der Hebebühne am Wagenheck stehend, lassen die Wehrleute bei langsamer Fahrt bereits verbundene Schlauch-Segmente sich wie von selbst von einer Palette abwickeln - funktioniert prächtig. Tomczyk erklärte den Zuschauern um Bürgermeister Jörg Dreistadt alles genau und warb immer wieder, sich der Freiwilligen Feuerwehr anzuschließen: "Ich selbst habe keinen einzigen Tag nach meinem Beitritt bereut."

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Auf einen Blick Beförderungen: Neue Feuerwehranwärter: Meik Hektor, Sabrina Reuß, Maurice Müller, Holger Bachelier, Carsten Jung, Karina Decker, Andrea Scherzinger, Benedikt Schubert. Feuerwehrmann: Kevin Friemel und Jakup Jaworski. Oberlöschmeister: Sascha Major, Christian Frey, Sabrina Frey. Löschmeister: Tobias Sauer. al

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