Gast Nr. 1 hält heute noch Kontakt

Karlsbrunn. Am 8. Juli 1981 war Hans Hoppe der erste Gast im Warndthotel Waibel. Der junge Mann ließ sich fotografieren und verewigte sich als "Gast Nr. 1" im Gästebuch von Eugen Waibel. Damit wird Hoppe immer ein ganz besonderer Gast bleiben, auch wenn er heute in Thailand lebt. Der Kontakt blieb bestehen, die Waibels und Hoppe mailen sich regelmäßig

Karlsbrunn. Am 8. Juli 1981 war Hans Hoppe der erste Gast im Warndthotel Waibel. Der junge Mann ließ sich fotografieren und verewigte sich als "Gast Nr. 1" im Gästebuch von Eugen Waibel. Damit wird Hoppe immer ein ganz besonderer Gast bleiben, auch wenn er heute in Thailand lebt. Der Kontakt blieb bestehen, die Waibels und Hoppe mailen sich regelmäßig. Hotelchef Eugen Waibel (58) hat den Hubertushof von seinen Eltern übernommen, hat das Hotel errichtet und zweimal vergrößert. Heute ist der Hotel- und Restaurationsbetrieb im Warndt ein beliebtes Ziel, wie man den Gästebüchern entnehmen kann. Der Hamburger Sportverein gastierte hier wegen eines Freundschaftsspiels. Die Radfahrer der Deutschlandtour nächtigten im Warndt, außerdem einige bekannte Läufer wie Herbert Steffny oder Uta Pippig. Dynamo Tiflis war schon da, ebenso die Ringer des AC Bavaria Goldbach und die Urenkel von US-Präsident Eisenhower, die in Kirchenbüchern ihre familiären Wurzeln in Deutschland recherchierten. Alle diese Einträge liegen Jahre zurück, zeugen aber von einem bewegten Hotelalltag, den Waibel nicht missen will. "Früher hatten wir viele Gäste durch die Gruben", sagt er. Heute seien diese Betriebe geschlossen, aber in Lothringen tue sich viel. Deutsche Firmen, die dort arbeiten, bringen ihre Arbeiter dann in deutschen Hotels an der Grenze unter. Urlauber kommen selten, aber sie kommen. "Die suchen dann einen Stützpunkt für Tagestouren nach Luxemburg, zum Weltkulturerbe oder nach Metz und an die Saarschleife", sagt Waibel. Seine 23 Zimmer sind ausreichend belegt, gebucht wird meist über das Internet. "Prospekte mit der Post versendet man heute kaum noch", weiß er. Demnächst kommt ein Wanderer, der läuft von Belgien nach Rom. Dann kommen Radfahrer, die den Radwanderweg nutzen, oder Frankreichtouristen, die kurz vor der Grenze einen Zwischenstopp suchen. Und dann gibt es noch ganz andere Situationen: "Es kommt auch vor, dass abends ein Gast bei uns steht mit kleinem Gepäck - der ist dann zuhause rausgeflogen." Mehr allerdings wird nicht erzählt, denn Hotelgeschäft lebt auch von Diskretion. Und die will Waibel seinen Gästen nicht streitig machen.

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