Fusion nur mit sanierten Kassen

Wehrden/Geislautern/Fürstenhausen. Kontrovers diskutiert wird die Zukunft der Evangelischen Auferstehungskirche in Wehrden/Geislautern gerade auch vor der anstehenden Fusion der drei bisherigen Kirchengemeinden im Warndt

 Die Auferstehungskirche in Wehrden soll angesichts der anstehenden Fusion "schlechte Karten" haben. Foto: Jenal

Die Auferstehungskirche in Wehrden soll angesichts der anstehenden Fusion "schlechte Karten" haben. Foto: Jenal

Wehrden/Geislautern/Fürstenhausen. Kontrovers diskutiert wird die Zukunft der Evangelischen Auferstehungskirche in Wehrden/Geislautern gerade auch vor der anstehenden Fusion der drei bisherigen Kirchengemeinden im Warndt. Eine starke Gruppe von Bürgern setzte sich dafür ein, die Kirche zu erhalten, nachdem das Presbyterium mit seiner Vorsitzenden Gabriele Seewald und Pfarrerin Inge Wiehle bereits am 30. April 2009 den Beschluss fassen musste, das Gebäude zum Verkauf, zur Mitnutzung oder zur Miete anzubieten und spätestens bis zum 31. Dezember 2011 zu schließen, wenn keine der Maßnahmen zu Stande komme. Dieser Beschluss wurde im Mai 2010 durch den Zusatz ergänzt: "Es kann auch eine andere Art der vom Haushalt unabhängigen Finanzierung der Kirche und der Gemeinderäume gefunden werden", und "die Aufgabe der Kirche und der Gemeinderäume kann jeweils um ein Jahr verschoben werden, wenn die Kosten für die Unterhaltung des Gebäudes unabhängig vom Haushaltsplan der Kirchengemeinde aufgebracht werden." Dies wurde eingefügt, so Pfarrerin Inge Wiehle, um dem vor kurzem gegründeten Förderverein die Möglichkeit zu geben, aus eigenen Kräften die Auferstehungskirche und die darunter liegenden Gemeinderäume zu erhalten.Die Evangelische Auferstehungskirchengemeinde umfasst die Protestanten der Völklinger Stadtteile Fenne, Fürstenhausen, Geislautern und Wehrden. Das sind rund 1800 Gemeindeglieder. Die Kirchengemeinde besitzt zwei Gemeindezentren: die Räume unter der Auferstehungskirche in Wehrden/Geislautern und das Gemeindehaus in Fürstenhausen. Die Entfernung zwischen beiden Zentren beträgt etwa zwei Kilometer. Beide Zentren sind in der Lage, die Gruppen und Kreise des jeweils anderen Zentrums mit aufzunehmen.

Genügend Platz

Auch das Gemeindezentrum in Ludweiler wird in Zukunft der neuen, fusionierten Gemeinde zur Verfügung stehen, Wie bereits berichtet, werden die evangelischen Strukturen im Warndt neu geordnet. Am 1. Juni 2011 fusionieren die Gemeinden Karlsbrunn, Ludweiler und die Auferstehungskirchengemeinde zur Kirchengemeinde Völklingen-Warndt. Ein entsprechender Fusionsvertrag wurde von den Leitungsgremien einstimmig besiegelt. Alle drei Gemeinden haben sich verpflichtet, mit einem sanierten Haushalt die Fusion einzugehen. Und deshalb hätte die Auferstehungskirche, argumentiert das Presbyterium, "schlechte Karten".

Das Gemeindezentrum in Fürstenhausen kostet die Gemeinde auch auf Grund der Einnahmen durch drei Mietparteien und einem Kooperationsvertrag mit der Stadt Völklingen jährlich nur 12 000 Euro einschließlich vorgeschriebener Rückstellungen. Der Betrieb der Auferstehungskirche mit Gemeinderäumen kostet jährlich rund 20 000 Euro zuzüglich Personalkosten und vorgeschriebenen Rückstellungen (28 000 bis 38 000 Euro). Das strukturelle Defizit der Kirchengemeinde belief sich im vergangenen Jahr auf 48 000 Euro. Die Betriebskosten der (kleinen) Kreuzeskirche in Fürstenhausen werden seit 1998 durch einen Förderkreis getragen. Dieser habe, so Pfarrerin Wiehle, bislang eine Rücklage von rund 45 000 Euro ansparen können.

Unter Denkmalschutz

Der evangelische Kindergarten (Personalkostenanteil 25 000 Euro) soll als Arbeitsschwerpunkt in die neue, fusionierte Gemeinde eingehen. Kein Vorteil muss es für die Auferstehungskirchengemeinde sein, dass kürzlich Kirche und Pfarrhaus in Wehrden/Geislautern unter Denkmalschutz gestellt wurden. Dies, so Gabriele Seewald, mache den Erhalt der Kirche nur teurer, zumal derzeit nicht mit Zuschüssen aus Mitteln der Denkmalpflege zu rechnen sei.

 Besiegelten die Zusammenarbeit: (von links) Pfarrerin Inge Wiehle, Pfarrer Reiner Margardt, die Presbyteriumsvorsitzenden Uschi Malter, Harald Neudeck, Gabriele Seewald und Superintendent Christian Weyer. Foto: Evangelischer Kirchenkreis

Besiegelten die Zusammenarbeit: (von links) Pfarrerin Inge Wiehle, Pfarrer Reiner Margardt, die Presbyteriumsvorsitzenden Uschi Malter, Harald Neudeck, Gabriele Seewald und Superintendent Christian Weyer. Foto: Evangelischer Kirchenkreis

< Weiterer Bericht folgt.

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