Richtfest für Feuerwache Für die Gemeinde wird’s wohl deutlich teurer

Dorf im Warndt · Beim neuen Gerätehaus der Großrosseler Wehr war Richtfest. Wermutstropfen: Es gibt weniger Zuschüsse für den Neubau als gedacht.

 Unter den flatternden bunten Bändern der Richtkrone hebt Zimmerermeister Patrik Bohnenberger das Glas zum Richtspruch.

Unter den flatternden bunten Bändern der Richtkrone hebt Zimmerermeister Patrik Bohnenberger das Glas zum Richtspruch.

Foto: BeckerBredel

„Gott schütze alle Handwerker, die hier gearbeitet haben“, ruft Zimmerermeister Patrik Bohnenberger. Er leert das Weinglas und wirft es zu Boden. Scherben bringen Glück! Mit einem traditionellen Richtspruch startet am Freitagnachmittag das Richtfest am Feuerwehrgerätehaus in Dorf im Warndt. Seit Juni 2017 wird das Gebäude an der Ecke Bertholdstraße/Ziegelei zum neuen Domizil des Großrosseler Löschbezirks West aus- und umgebaut.

Ein Blick in die Fahrzeughalle zeigt: Die Handwerker haben das Terrain nur vorübergehend für die Festgäste geräumt. Neben Sitzbänken und Stehtischen liegen Dämmplatten und Säcke mit Leichtputz.

Für Getränke ist gesorgt, die Gulaschsuppe duftet. Etwas gedämpft wird die Feierstimmung durch die schlechte Nachricht, die Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) mitgebracht hat. Für das Projekt muss die Gemeinde wohl viel tiefer in die Tasche greifen als geglaubt.

Die geschätzten Kosten von knapp 1,3 Millionen Euro sind zwar gleich geblieben. Deren Aufteilung hat sich jedoch verändert. Ursprünglich habe das Land zugesagt, zwei Drittel der Kosten zu übernehmen, erläuterte Dreistadt. Nun gebe es aber nur einen Zuschuss von 50 Prozent. Die andere Hälfte der Kosten muss die Gemeinde stemmen. Die Folge: Andere Investitionen, die 2018 in Großrosseln vorgesehen waren, müssen nach hinten geschoben werden.

Noch hat der Rathauschef die Hoffnung auf eine Zweidrittel-Förderung nicht ganz aufgegeben. Man werde noch mal das Gespräch mit dem Innenministerium suchen, sagte Dreistadt.

Zurück zur Baustelle: Der Rohbau steht, zurzeit kümmern sich die Handwerker um Elektrik, Heizung und Sanitäranlagen. Als Nächstes starten die Verputzarbeiten und die Herrichtung der Außenanlage, bald werden die Hallentore geliefert. Etwa im März 2018 rechnet man mit der Fertigstellung.

Während der Bauphase ist die Wache außer Betrieb. Die Einsatzbereitschaft bleibt aber erhalten. Die Feuerwehr ist momentan auf der Tagesanlage Warndt stationiert und nutzt dort unter anderem Räumlichkeiten des Bauhofes. „Das funktioniert einwandfrei“, versichert Gemeindewehrführer Friedrich Schido mit Blick auf das Provisorium. Kleinere Einschränkungen, wie etwas das Fehlen eines Schulungsraums, nehmen die Feuerwehrleute gerne in Kauf.

Sie wissen, dass sich das Warten lohnt, im Warndtdorf entsteht eine moderne Unterkunft. Die Nutzfläche wächst um rund 70 Prozent, von vorher 205 Quadratmetern auf künftig 349 Quadratmeter. Nach dem Umbau gibt es eine große Halle mit drei Fahrzeugboxen, auch eine vernünftige Werkstatt und ein Funkraum stehen dann zur Verfügung. Außerdem werden verschiedene Bereiche für den Aufenthalt mit Straßenkleidung und verschmutzter Einsatzkleidung eingerichtet. Diese so genannte Schwarz-Weiß-Trennung ist ebenso Pflicht wie separate Räume für Feuerwehrfrauen.

„Wir sind auf dem neuesten Stand der Technik“, sagt Wehrführer Schido. Er hofft auch auf einen Werbeeffekt und neue Mitglieder. Der Turm, in dem die Schläuche trockneten, wurde abgerissen. Die Schläuche der Großrosseler Wehr reinigen und trocknen nun die Kameraden aus Völklingen – das ist  im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit vereinbart.

 Großer Bahnhof beim Richtfest für das neue Feuerwehrgerätehaus in Dorf im Warndt.

Großer Bahnhof beim Richtfest für das neue Feuerwehrgerätehaus in Dorf im Warndt.

Foto: BeckerBredel

Der Umbau der Wache West wird in der Gemeinde nicht die letzte Investition in ein Feuerwehrgebäude sein. Auch am Gerätehaus des Löschbezirks Ost in Großrosseln sind Sanierungsarbeiten nötig. Domizil des Löschbezirks Süd ist das im Mai 2014 eingeweihte Feuerwehrgerätehaus im Naßweiler Gewerbegebiet Am Hirschelheck.

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