Etwas grauer, aber Flower Power

Großrosseln · Über ein halbes Jahrhundert ist vergangen seit der Blütezeit der Sunsets und der Flower Power. Die Musiker sind inzwischen gestandene Männer, doch sie haben bei ihren Konzerten immer noch einen Heidenspaß.

 Die Band The Sunset rüstet sich zu ihrem Auftritt am 11. Oktober in der Rosseltalhalle. Foto: Hayo

Die Band The Sunset rüstet sich zu ihrem Auftritt am 11. Oktober in der Rosseltalhalle. Foto: Hayo

Foto: Hayo

Kirmessamstag, 11. Oktober, ist es wieder soweit. In Großrosseln werden um 20 Uhr in der Rosseltalhalle die Sunsets auftreten. Es ist nun schon Konzert Nummer drei nach dem Comeback, aber die Faszination der Gruppe ist weiterhin ungebrochen. Das zeigt der Vorverkauf.

Im vergangenen Jahr war die Band, die Ende der 60er Jahre zu den bekanntesten Gruppen des Saarlandes gehörte, für ein Revival-Konzert nochmal zusammengekommen, und das nach 40 Jahren. "Es hat uns so viel Spaß gemacht, dass wir uns vorgenommen haben, so ein oder zwei Auftritte pro Jahr zu absolvieren", so Bernhard Hayo, der Keyboarder. Und so proben sie seit einigen Wochen wieder ganz intensiv. Neben Hayo, in der Band nur Doc genannt, stehen auch Michael "Joop" Bayard (Schlagzeug ), Heinz Gassner (Gitarre, Querflöte), Manfred "Manné" Pützer (Gitarre, Leadsänger), Edgar Reichert (Keyboard) und Rüdiger "Moses" Sander (Bass) in der Band.

Während alle Bandmitglieder in irgendeiner Weise der Musik verbunden geblieben waren, musste der Drummer Joop Bayard das Schlagzeugspielen wieder neu lernen. "Ich habe 40 Jahren kein Schlagzeug angerührt. Man verlernt es zwar nicht ganz, muss aber enorm viel üben", so Bayard. Er spielt mit seinen Kollegen die Musik der Flower-Power-Zeit - und die kommt an. "Es fühlen sich wohl viele an ihre Jugend erinnert, und die jüngeren Besucher der Konzerte merken, dass das damals wohl eine geile Zeit war", so Rüdiger Sander, der Bassist. Für "Manné" Pützer, im Zivilberuf Professor für klinische Phonetik an der Saar-Uni, hat die Wiederauferstehung der Band eine ganz besondere Bedeutung. "Mir hat gefallen, dass wir alle sofort in unsere früheren Rollen zurückgefallen sind, und wir zeigen konnten, dass wir die Musik noch besser hinkriegen als damals", meint er. Damals, also Ende der 60er, war es für die Coverband Sunset nicht ganz so einfach, an die Lieder ihrer Idole ran zukommen. "Wir kauften uns die Schallplatten, hörten sie immer und immer wieder an, hielten sie auch immer wieder an und versuchten so die Texte zu kriegen", erzählt "Doc" Hayo. Heute kann man sich die Noten und die Texte ganz schnell im Internet besorgen. "Deshalb hört sich das heute natürlich viel echter an als damals", so Hayo weiter. Aber damals wie heute hat Heinz Gassner alle Arrangements für die rund 50 Stücke selbst geschrieben. Die Faszination der Sunsets ist geblieben beziehungsweise sie ist neu entstanden. Das bestätigt Kerstin Bickar, die in Geislautern ein Schreibwarengeschäft betreibt und dort selbstverständlich auch Karten für die Sunsetkonzerte verkauft. Sie ist bei den Konzerten in Großrosseln und in Geislautern so eine Art Edelfan geworden. "Ich war zur Zeit der Sunsets ja viel zu klein, um ein Konzert besuchen zu können. Aber die Art der Musik und die Präsentation durch die Band machen es besonders. Deshalb freue ich mich auf den 11.Oktober", sagt sie. Das Konzert wird präsentiert durch die Jugendabteilung des SC Großrosseln . "Wir sind sehr stolz darauf, dass es uns gelungen ist, die Sunsets bei unserer ,Grün-Weißen Kirb' auf die Bühne zu bringen", so Jugendleiter Dominik Sailer. Er und sein Team werden aber Schwerstarbeit leisten müssen. Just an diesem Tage ist auch noch ein SPD-Kreisparteitag in der Halle. Dann heißt es schnell auf-und umbauen, damit um 20 Uhr die Sunsets auftreten können.

Vorverkauf beim Schuhschnelldienst Hümbert in der Ludweiler Straße, Großrosseln , und bei Schreibwaren Bickar in Geislautern. Die Karten kosten acht Euro im Vorverkauf und zehn Euro an der Abendkasse.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort