Wegen schrumpfender Einwohnerzahl Adieu, Hartplatz in St. Nikolaus

GROSSROSSELN · Sportplanungskommission will nicht alle Sportplätze in Großrosseln fördern.

 Der Hartplatz in Großrosseln-St. Nikolaus wird nicht mehr saniert.  Symbolfoto: Karl-Josef Hildebrand/dpa

Der Hartplatz in Großrosseln-St. Nikolaus wird nicht mehr saniert. Symbolfoto: Karl-Josef Hildebrand/dpa

Foto: dpa/dpaweb/Karl-Josef Hildenbrand

Der Fußball-Hartplatz im Großrosseler Gemeindebezirk St. Nikolaus wird aufgegeben. Das hat der Gemeinderat am Donnerstag ohne Gegenstimme beschlossen. Christian Frey (SPD), Ortsvorsteher von St. Nikolaus, enthielt sich bei der Abstimmung. Mit der Entscheidung reagierten die Fraktionen auf eine Vorgabe der Sportplanungskommission. Denn mit Blick auf die Entwicklung der Einwohnerzahl in Großrosseln ist die Kommission der Auffassung, dass die Gemeinde künftig nur noch acht statt der aktuell neun Fußballplätze benötigt. In einem Schreiben an die Verwaltung verweist sie auf eine Studie des Sportwissenschaftlichen Instituts der Universität des Saarlandes, die für Großrosseln von 2010 bis 2035 einen Bevölkerungsrückgang von etwa 20 Prozent erwartet.

Mit der Entwidmung des Fußballfeldes endet eine Hängepartie. Schon lange plant die Gemeinde die Erneuerung der Fußball-Hartplätze in Emmersweiler, Dorf im Warndt und Naßweiler. Allein kann sie die Investitionen allerdings nicht stemmen. Und Zuschüsse der Sportplanungskommission fließen erst, wenn die Kommune einen Plan vorlegt, der aufzeigt, welche Perspektiven es für ihre Sportstätten gibt.

Nach langer Diskussion war ein entsprechendes „Sportstättenentwicklungskonzept“ im Februar verabschiedet und an die Sportplanungskommission geschickt worden – zwecks Prüfung von Fördermöglichkeiten. Nach Ansicht der Kommission stellte das Konzept jedoch keine ausreichende Fördergrundlage dar. Bürgermeister Dominik Jochum (CDU) erläuterte, woran es aus Sicht des Zuschussgebers hapert: In dem Papier wird nur der Ist-Zustand dokumentiert. Was die Gemeinde vorhat, ist nicht ersichtlich. Deshalb musste der Großrosseler Gemeinderat nun klar Position beziehen. Schon im zuständigen Ausschuss hatten sich die Fraktionen geeinigt, welcher Platz eingespart werden soll. In der Gemeinderatssitzung wurde nicht mehr diskutiert.

Dass die Wahl auf den Tennenplatz in St. Nikolaus fiel, überrascht nicht. Dort gibt es kein Vereinsheim und keine Umkleidekabinen. Bei Bedarf müssen deshalb die Einrichtungen des Rasenplatzes St. Nikolaus genutzt werden. „Aufgrund der geringen Auslastung, der fehlenden baulichen Anlagen und der 2020 neu entstandenen Spielgemeinschaft zwischen St. Nikolaus und Großrosseln sollte darüber nachgedacht werden, ob die weitere Unterhaltung der Anlage sinnvoll erscheint“, lautet die Einschätzung im Sportstättenentwicklungskonzept.

Damit gibt es künftig nur noch in den Gemeindebezirken Großrosseln und Karlsbrunn je zwei Fußballplätze. Nach der Entscheidung des Gemeinderates können nun wohl bald Fördergelder fließen. Der Platz in Emmersweiler, erläuterte Bürgermeister Jochum, soll als Erstes saniert werden.

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