Eine Tasse Tee darf es immer sein

Völklingen/Großrosseln. Ein Verbot von privaten Toastern, Wasserkochern und Kaffeemaschinen wie im westfälischen Hagen (siehe "Hintergrund") steht derzeit in den Rathäusern von Völklingen und Großrosseln nicht zur Diskussion

 Den Gebrauch privater Elektrogeräte wie Wasserkocher oder Kaffeemaschine am Arbeitsplatz sehen die Verwaltungen von Völklingen und Großrosseln entspannt. Foto: Moulinex

Den Gebrauch privater Elektrogeräte wie Wasserkocher oder Kaffeemaschine am Arbeitsplatz sehen die Verwaltungen von Völklingen und Großrosseln entspannt. Foto: Moulinex

Völklingen/Großrosseln. Ein Verbot von privaten Toastern, Wasserkochern und Kaffeemaschinen wie im westfälischen Hagen (siehe "Hintergrund") steht derzeit in den Rathäusern von Völklingen und Großrosseln nicht zur Diskussion. Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) sagte gestern unserer Zeitung: "Wenn sich jemand einen Tee bei der Arbeit macht, ist das für mich wirklich kein Problem." So lange er nicht feststelle, dass der Gebrauch privater Elektrogeräte in Büroräumen überborde, sehe er keinen Grund zum Einschreiten. Im Verlauf der Sanierung des Neuen Rathauses würden auch auf jeder Etage Teeküchen eingerichtet, wo sich die Mitarbeiter dann offiziell der vorhandenen Geräte bedienen könnten. Für Strom-Großverbraucher wie private Klimageräte sei in dem Gebäude ohnehin kein Bedarf, denn dort laufe ganzjährig die zentrale Klimaanlage. Auch private Elektrogeräte in Diensträumen werden übrigens im Rathaus regelmäßig durch einen Sachverständigen durchgecheckt. Allein im Neuen Rathaus arbeiten rund 250 Bedienstete, bei der Stadtverwaltung insgesamt über 450.Und wie verhält es sich bei der Gemeinde Großrosseln? "Wir sehen keinen Regelungsbedarf, weil sich alle vernünftig verhalten", berichtet Hauptamtsleiter Axel Weiter. Natürlich finde sich in dem einen oder anderen Büro ein Wasserkocher oder eine Kaffeemaschine. Dies mache in der Summe vielleicht 20 Geräte bei den rund 65 Gemeinde-Mitarbeitern aus. Auf den zwei Rathaus-Etagen und auch im Bauamt nebenan gebe es eine Teeküche samt Kühlschrank, in dem Mitarbeiter ihre mitgebrachten Brote, Getränke, Obst oder Joghurt lagern könnten.

Extras wie zum Beispiel beheizte und beleuchtete Aquarien hat der Hauptamtsleiter bisher in keinen Dienstraum entdeckt, und auch in Völklingen ist Derartiges nicht bekannt. "Fische bringen zu große Unruhe in die Büros", sagt Axel Weiter schmunzelnd in Anlehnung an einen alten Beamten-Witz.

Hintergrund

246 Kaffeemaschinen, 38 Mikrowellenherde, sechs Kühlboxen, drei Teemaschinen, zwei Waffeleisen, ein Backofen, eine komplette Kleinküche, und, und, und: 1031 elektrische Geräte hat das Personal der Stadt Hagen von daheim mitgebracht und an die Steckdosen der Amtsstuben gehängt (SZ vom Dienstag, Seite A 1). Jährliche Stromkosten: 20 000 Euro. Plus 3,50 Euro pro Gerät für die Wartung, die dort eine Fremdfirma erledigt und städtische wie private Elektrogeräte gleichermaßen auf Sicherheit prüft. Hagens Oberbürgermeister Jörg Dehm (CDU) hat jetzt seinen 630 Mitarbeitern die privaten elektrischen Geräte verboten. red

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