Eigentümer beugen vor Viele Einbruchsversuche scheitern

GROSSROSSELN · Kommen Einbrecher nicht schnell in die Wohnung, brechen sie oft ab. Rund 42 Prozent aller Versuche scheitern, weil die Eigentümer Sicherheitsmaßnahmen getroffen haben.

 Beim Sicherheitstag in der Rosseltalhalle gab es auch Tipps zum Brandschutz von (von links): Marie Reichert, Wendelin Reichert und Benedikt Schubert von der Feuerwehr Großrosseln.

Beim Sicherheitstag in der Rosseltalhalle gab es auch Tipps zum Brandschutz von (von links): Marie Reichert, Wendelin Reichert und Benedikt Schubert von der Feuerwehr Großrosseln.

Foto: BeckerBredel

Welches Türschloss ist vor Einbrechern sicher? Wie lassen sich Fenster nachrüsten? Zu welcher Tageszeit ist mein Haus besonders gefährdet? Viele Fragen rund ums Thema Einbruchschutz wurden am Sonntagnachmittag in der Rosseltalhalle beantwortet. Nach der erfolgreichen Premiere vor zwei Jahren hatte die Gemeinde Großrosseln zum zweiten Sicherheitstag im Warndt eingeladen. Er findet im jährlichen Wechsel mit der Gesundheitsmesse statt.

Tipps und Infos gibt es nicht nur an den Ständen, sondern auch in einem Vortrag. Rund ein Dutzend Firmen und Organisationen präsentieren sich, von der Versicherung bis zur Opferschutzorganisation Weißer Ring. Auch Handwerksbetriebe sind mit von der Partie. „Einbruchschutz muss Maßarbeit sein“, erklärt Geschäftsführer Axel Kurtz am Stand seines Metallbauunternehmens. Ein Hausbesuch ist unverzichtbar.

Fenstergitter als mechanischer Schutz haben auf Einbrecher eine abschreckende Wirkung. Türen können mit ausziehbaren Metallgittern gesichert werden. Dabei spielt mittlerweile auch die Optik eine wichtige Rolle. „Edelstahl liegt im Trend“, berichtet Kurtz.

Über die Möglichkeiten, sein Zuhause gegen ungebetene Gäste zu schützen, informiert auch Gero Sammarco von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Saarbrücken. „Meist können Beschläge mit Pilzzapfen problemlos nachgerüstet werden“, erklärt der Kriminalkommissar in seinem Vortrag.

Der Aufwand lohnt sich. Kommen Einbrecher nicht schnell in die Wohnung, brechen sie oft ab. Rund 42 Prozent aller Versuche scheitern. Weitere Tipps der Polizei: das Fenster bei Abwesenheit nie gekippt lassen, Türen beim Verlassen des Hauses immer abschließen und dunkle Bereiche permanent ausleuchten.

Kommissar Sammarco räumt auch mit einigen Vorurteilen auf. Das Äußere eines Hauses sagt nichts über die Höhe der Beute aus. Außerdem werden private Wohnhäuser nicht lange ausspioniert. Das wäre zu aufwändig. Eine gute Autobahnanbindung ist den Einbrechern bei der Objektwahl wichtig. Auch die Nähe zur französischen Grenze spielt eine Rolle.

Meist verschaffen sich die Täter über Terrassentüren oder Fenster Zutritt. Als Einbruchwerkzeug dient oft ein Schraubendreher. Er läst sich sehr gut unter der Jacke verstecken, betont der Experte. Die Einbrecher halten sich nur wenige Minuten im Haus auf und haben es auf Bargeld und Schmuck abgesehen. Nicht immer sind sie im Schutz der Dunkelheit unterwegs. Häufig kommen die Täter zwischen neun und elf Uhr, vormittags sind die Eltern bei der Arbeit und die Kinder in der Schule. Nachts wird so gut wie nie eingebrochen.

Da es bei der Messe um das Thema Sicherheit geht, sitzt auch die Freiwillige Feuerwehr Großrosseln mit im Boot. Der stellvertretende Gemeindewehrführer Wendelin Reichert gibt Ratschläge im Umgang mit Feuerlöschern. Werden sie alle zwei Jahre geprüft, bleiben sie bis zu 20 Jahren funktionsfähig. Und auch für den Rauchmelder gilt: „Regelmäßig überprüfen, ob er funktioniert.“

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