Ein Kenner der Warndt-Geschichte

St. Nikolaus. Wenn der 84-jährige St. Nikolauser Werner Weiter aus seinem langen Leben erzählt, kann man als Zuhörer geradezu ins Schwärmen geraten. Denn Weiter kennt sich bestens aus in der Geschichte des Warndts und von St. Nikolaus; er hat enormes heimatkundliches Wissen und historische Kleinode zusammengetragen. In der Brückenstraße in St

 Zwischen Bücherregalen und Computer: Der St. Nikolauser Heimatforscher Werner Weiter in seinem Arbeitszimmer. Foto: Horst Lange

Zwischen Bücherregalen und Computer: Der St. Nikolauser Heimatforscher Werner Weiter in seinem Arbeitszimmer. Foto: Horst Lange

St. Nikolaus. Wenn der 84-jährige St. Nikolauser Werner Weiter aus seinem langen Leben erzählt, kann man als Zuhörer geradezu ins Schwärmen geraten. Denn Weiter kennt sich bestens aus in der Geschichte des Warndts und von St. Nikolaus; er hat enormes heimatkundliches Wissen und historische Kleinode zusammengetragen. In der Brückenstraße in St. Nikolaus wurde Werner Weiter 1925 als ältestes von sechs Kindern geboren. Als Bäckermeister betrieb der St. Nikolauser ein paar Jahre eine eigene Bäckerei. Doch 1958 heiratete Werner Weiter seine Frau Anneliese; mit ihr führte er ab 1965 die Sonnenapotheke in Ludweiler, die inzwischen Sohn Andreas übernommen hat. Mit dem Ruhestand zog es ihn wieder zurück ins heimische St. Nikolaus. Seine Frau Anneliese starb vor gut zwei Jahren. Doch Tochter Karin wohnt in der Nachbarschaft und ist froh, dass Opa Werner da ist. Denn der ist für seine Enkelinnen, die achtjährige Jill Mara und die 13-jährige Ann Julie, erster Ansprechpartner nach der Schule, da die Mutter berufstätig ist. "Ich koche täglich für die ganze St. Nikolauser Familie und bin natürlich auch Chauffeur für die Mädchen, wenn diese zu ihren Nachmittagsaktivitäten gehen", erzählt Werner Weiter. Langeweile hat der überaus rüstige Rentner ohnehin nicht: Die Geschichte zieht ihn seit jeher in ihren Bann. Es sei eine Mär, sagt der Heimatkundler, dass die meisten evangelischen Christen im Warndt Hugenotten seien: "Die Weiters kommen ursprünglich aus der Schweiz, ebenso viele andere Zuwanderer im Warndt." Dafür gebe es zahlreiche Belege. "Unser Stammbaum lässt sich im Warndt bis 1720 zurückverfolgen, meine Vorfahren waren Holzhauer, die im Walde bei Ludweiler geboren wurden und dort auch starben", weiß Weiter zu berichten. Geschichtsträchtiges findet er natürlich auch in St. Nikolaus. Und in der gesamten Region: "Man muss nur offenen Auges durch den Wald gehen; man begegnet dort überall Relikten aus unserer Vergangenheit", meint Weiter. "Auch botanisch bietet der Warndt ungeheure Vielfalt" - Ehefrau Anneliese war eine begeisterte Blumensammlerin und Bestimmerin. Weiter hat in ungezählten Festschriften, Ortschroniken und Einwohnerbüchern aller Orte im Warndt mehr als nur Heimatgeschichte geschrieben. Dicht gesäumt in seinem Arbeitszimmer stehen in wand bedeckenden Regalen Bücher über Bücher, die meisten mit heimatkundlichem Hintergrund. Und weil Werner Weiter ein moderner Mann ist, hat er sein Wissen auch in zwei Computern katalogisiert und geordnet, im einen die Texte, im anderen mehr als 5000 historische Fotos.Pudelwohl fühlt er sich nach wie vor in St. Nikolaus. "Ich pflege eine sehr gute Nachbarschaft, und wir halten, weil viele Nachbarn schon alleine sind, ein gutes Miteinander."

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