Drei Varianten stehen zur Wahl

Karlsbrunn · Die teuerste Variante, ein Hallen-Neubau, schlüge mit 770 000 Euro zu Buche. Die günstigste Alternative würde 320 000 Euro kosten: Am Montagabend stellte Großrosselns Bürgermeister Jörg Dreistadt in Karlsbrunn vor, welche Möglichkeiten es gibt für einen neuen Versammlungsraum im Ort. Man diskutierte sachlich.

 Debatte im Saal des ehemaligen Karlsbrunner Warndthotels am Montag; rechts Großrosselns Bürgermeister Jörg Dreistadt. Foto: Jenal

Debatte im Saal des ehemaligen Karlsbrunner Warndthotels am Montag; rechts Großrosselns Bürgermeister Jörg Dreistadt. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Seit die Karlsbrunner Turnhalle wegen Baumängeln geschlossen wurde, haben die Vereine im Ort keine geeignete Versammlungsstätte mehr. Eine Arbeitsgruppe mit Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD ), Ortsvorsteherin Petra Fretter (CDU ) sowie den Karlsbrunner Gemeinderatsmitgliedern hat drei Varianten zur Lösung des Problems entwickelt: Der Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses, die Nutzung des ehemaligen Warndthotels Waibel oder ein Anbau an das Clubheim des SV Karlsbrunn stehen zur Wahl.

Am Montagabend erläuterte Verwaltungschef Dreistadt rund 40 Kommunalpolitikern und Vereinsvertretern die Alternativen. Ein 550 Quadratmeter großes Dorfgemeinschaftshaus würde mit etwa 770 000 Euro zu Buche schlagen. Nicht enthalten sind die Kosten, die die Gemeinde berappen müsste, wenn für den Neubau ein Grundstückserwerb nötig wäre. Mit Blick auf die Pläne sprach Dreistadt von einer "sehr einfach gehaltenen Halle".

Die zweite Variante sieht vor, die Gasträume des früheren Warndthotels für die Vereine herzurichten. Die Immobilie gehört mittlerweile der Gemeinde. 100 Personen hätten dort Platz, bei einer Konzertbestuhlung stiege die Zahl auf 180. Die nötigen Umbauten und Renovierungen werden auf 320 000 Euro geschätzt.

Die dritte Alternative, ein etwa 250 Quadratmeter großer Anbau an das Clubheim des SV Karlsbrunn , würde rund 375 000 Euro kosten. Geplant ist eine Holz- oder Stahlständerkonstruktion auf einer Beton-Bodenplatte. 100 Menschen hätten im Veranstaltungsraum Platz, bei Konzertbestuhlung 180. Welche Variante auch das Rennen macht - die Kosten muss die Gemeinde nicht allein schultern. Das Land gewährt einen Zuschuss von 250 000 Euro .

In einer sachlichen Diskussion wurden die Stärken und Schwächen der Konzepte erörtert. Mit Blick auf ein neues Dorfgemeinschaftshaus äußerte sich Dreistadt wegen der hohen Kosten skeptisch. Er habe sehr starke Bedenken, ob dies in der heutigen Zeit noch umsetzbar sei.

Von einem Clubheim-Anbau würde auch der Sportverein profitieren. Das Eingangsfoyer und die neue Toilettenanlage, die Veranstaltungsraum und Sportheim verbinden, könnten ebenso mitgenutzt werden wie der neue Parkplatz. Ein weiterer Vorteil: Das Gelände, auf dem gebaut werden soll, gehört bereits der Gemeinde.

Toiletten und Parkplätze wären im Warndthotel ausreichend vorhanden. Das Gebäude müssten sich die Vereine aber mit den Flüchtlingen teilen, die dort einziehen. Das könnte durchaus zu Interessenkonflikten führen. Etwa wenn ein Verein einem Geburtstagskind zu später Stunde noch ein Ständchen bringen möchte, während die Asylsuchenden in der Etage drüber bereits schlafen wollen.

Eines wurde bei der Veranstaltung klar: Wohl keine Variante wird die Vereine, die früher die Rudolf-Voltz-Halle nutzten, komplett zufrieden stellen. Vor allem der Turnverein muss Abstriche machen. Dorfgemeinschaftshaus wie auch Clubheim-Anbau sind nicht als Sporthalle konzipiert. Gymnastik könnte man dort treiben, Ballsportarten oder Geräteturnen sind aber nicht vorgesehen.

Zum Thema:

Auf einen BlickDas Thema "Raumkonzepte für Karlsbrunner Vereine" steht am heutigen Mittwoch ab etwa 19.15 Uhr auf der Tagesordnung des Ortsrats Karlsbrunn . Er will dem Gemeinderat eine Empfehlung geben. Ortsvorsteherin Petra Fretter machte deutlich, dass man sich dabei nach dem Wunsch der Vereine richten werde. Unmittelbar vor der Ortsratssitzung im Sportheim Wiesental diskutieren die Vereine im Festausschuss über die drei Alternativen. Am Donnerstagnachmittag könnte sich dann bereits zeigen, wohin die Reise geht. Ab 17 Uhr berät der Gemeinderat in der Rosseltalhalle das Investitionsprogramm. In der Sitzung wird vermutlich entschieden, für welches Modell Geld in den Kernhaushalt eingestellt wird. Im Januar ist dann ein Info-Abend für die Bürger geplant. tan

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