Dorfleben im alten Feuerwehrhaus?

Emmersweiler · Erst seit sechs Monaten ist Norbert Herth (SPD) als Ortsvorsteher des Großrosseler Ortsteils Emmersweiler im Amt. Er sucht die Zusammenarbeit mit Vereinen und Bürgern, damit das Dorf lebendig bleibt.

 Ortsvorsteher Norbert Herth (SPD) vor dem Feuerwehrgerätehaus – die Feuerwehr ist ausgezogen, eine Vereinsgemeinschaft möchte den Bau gern fürs Dorfleben mieten. Foto: Ruppenthal

Ortsvorsteher Norbert Herth (SPD) vor dem Feuerwehrgerätehaus – die Feuerwehr ist ausgezogen, eine Vereinsgemeinschaft möchte den Bau gern fürs Dorfleben mieten. Foto: Ruppenthal

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 Seit Jahren in der Debatte: Emmersweilers maroder Sportplatz. Der Sportverein würde ihn gern in einen Rasenplatz umwandeln – der Ortsvorsteher auch. Foto: Ruppenthal

Seit Jahren in der Debatte: Emmersweilers maroder Sportplatz. Der Sportverein würde ihn gern in einen Rasenplatz umwandeln – der Ortsvorsteher auch. Foto: Ruppenthal

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Im Juli 2014 wurde Norbert Herth (58) zum neuen Ortsvorsteher von Emmersweiler gewählt. Der gelernte Kaufmann, der beim Saarbrücker Ordnungsamt beschäftigt ist, wirkte bereits in der letzten Wahlperiode als Ortsratsmitglied. Viele Bürger kennen ihn auch als einen der beiden Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Vereine des Gemeindebezirks Großrosseln (AVG). Außerdem ist Herth Chef des Musikvereins Rheingold, er selbst bläst die Tuba .

Auf ein harmonisches Zusammenspiel setzt der SPD-Mann auch im Ortsrat. "Die Zusammenarbeit funktioniert gut", sagt Herth. Die Herausforderungen sind groß: In Emmersweiler liegen einige wichtige Projekte seit Jahren auf Eis, etwa die Sanierung von Fußballplatz und Alter Schule. Die Schließung der Robert-Schuman-Gemeinschaftsschule ist beschlossene Sache, die Sparkasse Saarbrücken hat sich bereits verabschiedet.

Norbert Herth weiß, dass der Ortsrat die Probleme nicht alleine lösen kann. Deshalb hofft er auf die Unterstützung der intakten Dorfgemeinschaft. "Ich bin sehr für Bürgerbeteiligung , es geht nur noch zusammen", betont der Kommunalpolitiker. Die Bewohner sind nicht nur eingeladen, bei Arbeitseinsätzen mit anzupacken. Sie sollen auch Ideen einbringen und Schwachstellen aufzeigen. Bei der Diskussion um das Feuerwehrgerätehaus, das seit dem Umzug der Wehr in die Wache Süd leer steht, haben sich die Bewohner bereits eingebracht.

Spontan, erläutert Herth, hätten sich einige Bürger zu einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossen. Sie wollen sich um die Reinigung der Räume kümmern, den Rasen mähen, die Wege in Ordnung halten. Denn das Gerätehaus spielt im Dorfleben eine zentrale Rolle. Vor der Tür wird das Martinsfeuer entzündet, im Umfeld geht die Kirmes über die Bühne. Das Gebäude, so der Wunsch des Ortsrates, soll zukünftig von den Vereinen genutzt werden. Die Ortsinteressengemeinschaft will das Gerätehaus deshalb von der Gemeinde anmieten. Auch Privathäuser stehen in Emmerweiler nicht lange leer. Immer wieder, erklärt Herth, ziehen junge Familien in den Ort.

Die gute Partnerschaft mit den französischen Nachbarn in Morsbach ist dem Ortsvorsteher wichtig. Und er macht sich für die Fußballer stark. Die Emmersweiler Kicker engagieren sich nicht nur auf dem Platz. Der Sportverein lädt immer wieder zu kulturellen Veranstaltungen ein, sein Clubheim ist die einzige Gaststätte im Ort. Leider müssen die Sportler ihre Spiele auf einem sanierungsbedürftigen Belag austragen. Der Ortsvorsteher unterstützt den Wunsch des Vereins, den Hart- in einen Rasenplatz umzuwandeln. Zwei Angebote seien bereits eingeholt, nach den Berechnungen würden die Kosten etwa 60 000 bis 70 000 Euro betragen.

Zur Kasse bitten würde Herth gerne die Autofahrer, die durch den Ort rasen. Er fordert verstärkte Geschwindigkeitskontrollen. Außerdem wirbt der Sozialdemokrat für die Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs: Er träumt davon, irgendwann in Emmersweiler in die Saarbahn einzusteigen.

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