Die Weihnachtsgeschichte erwacht zum Leben

Karlsbrunn · Gemeinsam mit der Gemeinde veranstaltete der Verein „Maltiz – Naturerfahrung & Waldpädagogik“ erneut eine Lichterprozession durchs Wiesental. Auf dem Weg zum Jagdschloss passierte der Tross mehrere Stationen.

 Unter dem Motto „Licht aus der Finsternis“ erlebte man in Karlsbrunn eine außergewöhnliche Weihnachtsgeschichte. Foto: Thomas Seeber

Unter dem Motto „Licht aus der Finsternis“ erlebte man in Karlsbrunn eine außergewöhnliche Weihnachtsgeschichte. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Auf ihrer Suche nach einer Herberge ziehen Maria und Josef am Samstagabend durch Karlsbrunn . Die beiden sind durchgefroren, erschöpft, hungrig. Vielleicht fürchten sie sich auch in der Dunkelheit. Mit Fackeln, Laternen und Taschenlampen zeigen ihnen rund 250 Begleiter den Weg durch die Finsternis. Und vom Himmel leuchten die Sterne.

"Komm, ich halt dich mal ein bisschen warm!", ruft eine Mama, bevor sie ihren Nachwuchs kräftig rubbelt. Die Hirtenspiel-Besucher tragen Mützen, dicke Schuhe, lange Unterhosen. Als die Musiker der Harmonie Municipale de L'Hôpital die ersten Weihnachtslieder anstimmen, wird ihnen warm ums Herz.

Ob das Paar aus Nazareth im Warndt ein Dach überm Kopf findet? Und ist der weite Weg nach Bethlehem überhaupt zu Fuß zu schaffen? "Die brauchen mindeschdens en Kutsch", zeigt sich Erzähler Benjamin Bertrand skeptisch. Gemeinsam mit der Gemeinde Großrosseln veranstaltet der Verein "Maltiz - Naturerfahrung & Waldpädagogik" zum vierten Mal eine Lichterprozession durchs Wiesental.

Auf dem Weg zum Jagdschloss passiert der Tross mehrere Stationen, an denen Darsteller der Gruppe "Les Enfants du Charbon" und Maltiz-Mimen Szenen aus der biblischen Weihnachtsgeschichte nachspielen. Dazu präsentieren Waldpädagoge Arnulf Staap und seine Mitstreiter Songs in verschiedenen Sprachen. Das Publikum lauscht aufmerksam, auf Mikrofone wird verzichtet.

Die Zuschauer lernen die Hirten, die Engel und Herodes kennen. Die Nachtwächter des Vereins "Die Tafelrunde" sind ebenso mit von der Partie wie Schafe, Lamas, Ziegen und Esel Fridolin. Auch die drei Könige machen ihre Aufwartung. Tag und Nacht waren sie unterwegs auf schlechten Straßen. Die Folge: Füße voller Blasen.

Doch die Strapazen haben sich gelohnt. "Es Chrischdkind iss geboor", verkündet der Erzähler im Hof des Jagdschlosses. Gemeinsam stimmen Darsteller und Besucher Leonard Cohens Hallelujah an. "Wir wünschen euch allen eine frohe Weihnacht!", ruft Arnulf Staap am Ende des stimmungsvollen Krippenspiels. Erzähler Bertrand hatte schon zuvor die frohe Botschaft auf den Punkt gebracht und erklärt, worum es bei der Geburt des Herrn geht: "Dass sich all Leit verstehn, dass se sich ähnisch sinn!".

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