Die Stimmung ist angespannt

Karlsbrunn · Seit Ende 2014 ist die Karlsbrunner Rudolf-Voltz-Halle geschlossen. Für das neue Jahr fordert Ortsvorsteherin Petra Fretter (CDU) schnell einen neuen Treffpunkt für Vereine und andere Institutionen – das verdiene das attraktive Dorf.

In Karlsbrunn gibt es keine Schule, keinen Kindergarten und kein Geschäft. Zum Jahreswechsel wurde nun auch noch die Rudolf-Voltz-Halle geschlossen. Nicht nur, dass die Dachkonstruktion seit Jahren als kritisch gilt - nach Auskunft von Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD ) hat die Bauaufsicht festgestellt, dass die Halle in ihrer jetzigen Nutzung keine Baugenehmigung hat.

Die Stimmung im Ort ist angespannt, auf eine Veranstaltungs- und Versammlungsstätte wollen die Karlsbrunner auf keinen Fall verzichten. "Die Halle ist wichtig für die Dorfgemeinschaft. Es gilt, unbedingt eine Lösung zu finden", betont Ortsvorsteherin Petra Fretter (55) im Gespräch mit unserer Zeitung. Geprüft werden unterschiedliche Alternativen, etwa eine Sanierung oder ein Neubau.

Zurzeit, erläutert die Medizinisch-technische Assistentin, laufen Beratungen mit den Vereinen. Ziel ist eine realistische Bedarfsermittlung. Es wird überlegt, welche Anforderungen die Räume bezüglich Größe und Nutzungsart erfüllen müssen. Gleichzeitig, betont die CDU-Politikerin, soll geklärt werden, ob es Zuschussmöglichkeiten gibt.

Der Ortsrat wird dann auf der Grundlage der Vereinswünsche eine Empfehlung abgeben. Das letzte Wort haben allerdings andere. "Der Gemeinderat muss entscheiden", erklärt Fretter. Die Vereine drängen auf eine zeitnahe Lösung. Sie fürchten, dass ihnen die Mitglieder weglaufen. Derzeit werden Ausweichmöglichkeiten in anderen Gemeindebezirken gesucht.

Der Gemischte Chor ist im Ort fündig geworden, er probt im evangelischen Gemeindezentrum. Dort treffen sich nun auch die Aktiven Senioren. Für größere Veranstaltungen wie etwa Konzerte, erläutert Fretter, seien die Räumlichkeiten aber zu klein. "Für ein lebenswertes Dorf ist eine Versammlungs- und Veranstaltungsstätte unverzichtbar", betont die Ortsvorsteherin.

Die Rudolf-Voltz-Halle ist nicht das einzige Gebäude, dessen Zukunft ungeklärt ist. Seit langem wird über eine Sanierung des Jagdschlosses diskutiert. Petra Fretter begrüßt die Gründung des Zweckverbandes Regionalentwicklung Warndt. Unter dessen Dach wollen Großrosseln, Völklingen und der Regionalverband das Schloss gemeinsam voranbringen. An Ideen für eine zukünftige Nutzung fehlt es nicht - aber das Geld ist knapp. "Es ist immer eine Frage der Finanzierung", sagt die Christdemokratin. Sie hofft, dass das Café im Schloss bald wieder öffnet. Ihres Wissens gibt es Interessenten.

Auch wenn es an einigen Stellen hakt, Karlsbrunn bleibt ein attraktives Dorf. Petra Fretter erinnert an den Premium-Wanderweg, den Wildpark, den neuen Wasserspielplatz im Wiesental. Und an den großen Zusammenhalt der Bürger. Nach einem Hausbrand gab es viel Unterstützung für die betroffene Familie. "Ich betrachte Karlsbrunn immer noch als liebens- und lebenswerten Ort", sagt die Kommunalpolitikerin. Immer wieder gebe es Anfragen von Leuten, die ein Haus kaufen oder mieten möchten. "Wir haben kaum Leerstände", erklärt Petra Fretter.

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