Die Schule bleibt wohl nicht im Dorf

Großrosseln · Der Robert-Schuman-Schule in Großrosseln droht wegen sinkender Schülerzahlen die Schließung: Das hat der saarländische Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) mitgeteilt (die SZ berichtete). Wie stehen der Regionalverband als Schulträger und die Gemeinde dazu?

Keine weiterführende Schule mehr in der Gemeinde - das könnte in Großrosseln bald Wirklichkeit werden. Die Robert-Schuman-Schule hat, über alle Klassenstufen gerechnet, mittlerweile weniger als 220 Schüler . Damit erreicht sie nicht mehr die Schülerzahl, die das Land vorgegeben hat für den Fortbestand einer Gemeinschaftsschule. Gleiches gilt für vier weitere Schulen im Land. Doch über Schließungen , hat Commerçon hinzugefügt, hätten die Schulträger zu entscheiden.

Also der Regionalverband. Wie sieht man dort die Zukunft der Rosseler Gemeinschaftsschule? Es gebe "interne Gespräche" mit der Gemeinde, sagt Pressesprecher Stefan Kiefer. Noch in diesem Monat sollen sie abgeschlossen sein, damit die Schülereltern wissen, wie sie dran sind. Wohin die Reise geht? Kiefer zögert: "Das muss ja die Politik beschließen", und bisher waren weder Regionalverbandsversammlung noch Gemeinderat mit dem Thema befasst. So viel aber lasse sich schon sagen: Es werde wohl eine Kooperation oder Zusammenlegung mit der benachbarten Graf-Ludwig-Gemeinschaftsschule in Ludweiler geben. Mit einem "mehrjährigen Übergang". Sprich: Umziehen an einen anderen Unterrichtsort sollen nur ganz wenige Rosseler Schüler . Eine Übergangsfrist sei auch nötig, weil man in Ludweiler Platz schaffen müsse für zusätzliche Schüler : "Vielleicht müssen wir anbauen."

"Die Zahlen sind ja lange bekannt", sagt Großrosselns Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD ), "von daher ist das keine Überraschung." Die Zahlen, damit meint er: Großrosselns Bevölkerung schrumpft, also sinkt auch die Zahl der Kinder. Dreistadts Plädoyer: "Man muss die demografische Entwicklung annehmen und das Beste draus machen." Bei den Kindergärten habe die Gemeinde damit ja schon begonnen. Eine Warndt-Gemeinschaftsschule wäre "keine Verschlechterung für Großrosseln ", findet Dreistadt. "Wir brauchen eine funktionsfähige Schule, die alles anbieten kann"; auf Qualität für die Schüler komme es an.

Stefan Kiefer vom Regionalverband hat weitere Zahlen parat. Die Schuman-Schule besuchen fast nur Kinder aus der Rosseler Grundschule, und zwar etwa 36 Prozent der jeweiligen Viertklässler-Jahrgänge. Die Zahl der Rosseler Viertklässler nimmt in den kommenden Jahren stark ab, wird ab 2022 bei nur mehr etwa 40 liegen. "Davon 36 Prozent - das würde für eine Gemeinschaftsschule knapp", sagt Kiefer.

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