"Die Saison irgendwie überstehen"

Ludweiler. Wäre Fußball tatsächlich Mathematik, die Rechnung für den SV Ludweiler sähe gleichsam simpel wie düster aus. 87 Tore hatte die Mannschaft in der vergangenen Saison erzielt, 36 davon Thomas Herber - aber der spielt ab sofort in Karlsbrunn. Ergäbe also rein rechnerisch gerade einmal 51 kümmerliche Tore in der kommenden Saison in der Landesliga Südwest

Ludweiler. Wäre Fußball tatsächlich Mathematik, die Rechnung für den SV Ludweiler sähe gleichsam simpel wie düster aus. 87 Tore hatte die Mannschaft in der vergangenen Saison erzielt, 36 davon Thomas Herber - aber der spielt ab sofort in Karlsbrunn. Ergäbe also rein rechnerisch gerade einmal 51 kümmerliche Tore in der kommenden Saison in der Landesliga Südwest. Insofern dürfte die fast schon legendäre Aussage von Karl-Heinz Rummenigge, Fußball sei eben doch keine Mathematik, zum verbalen Hoffnungsschimmer in Ludweiler geworden sein.Und vielleicht werden sich die Anhänger auch daran festhalten, dass sich ja sonst auch einiges im Verein getan hat und somit die Vorzeichen vor der Saison ganz andere sind. Schließlich hat sich auf der Trainerbank zumindest der Vorname des Trainers geändert, als Frank Groß für seinen Bruder Micha übernahm, der aus beruflichen Gründen überraschend zurückgetreten war."Es hat eins ins andere gegeben, und ich habe die Mannschaft übernommen", blickt Frank Groß zurück. Dass bei seiner Vertragsunterzeichnung schon feststand, dass Herber den Verein in Richtung Karlsbrunn verlassen würde, ändert nichts daran, dass "die Lücke, die er hinterlässt, spürbar ist" - auch für Frank Groß.Doch losgelöst von dieser Personalie bereitet der Sturm Groß Kopfzerbrechen: "Wir sind einfach sehr rar besetzt. Da müssen wir sehen, wie wir das kompensieren." Zumal mit Spielertrainer Micha Groß nicht nur der gewohnte Mann an der Linie, sondern auch eine ordnende Kraft auf dem Platz weggefallen ist. Zumindest teilweise soll Günther Kessel diese Lücke schließen, der "mit seiner Erfahrung beitragen soll, die Klasse zu halten", wie der Spielausschussvorsitzende Michael Blatt hofft. Entsprechend ärgerlich für den Trainer, dass Kessel im Moment krank ist: "Ohne Fitness bringt die Erfahrung nichts. Es dauert sicher ein paar Spiele, bis er wieder in Form ist, aber dann erwarte ich auch von ihm, dass er die Jungen anführt." Aber selbst mit Kessel warnt der neue Groß vor der neuen Saison: "Die Liga dürfte viel stärker sein, und unsere Mannschaft ist noch sehr jung. Man sieht einfach in gewissen Bereichen, dass sie manchmal überfordert ist." Das abzustellen, braucht Zeit, sagt Groß: "Wir müssen dieses Jahr einfach irgendwie überstehen." Dabei ruhen die Hoffnungen auch auf den ähnlichen Spielphilosophien von Frank und Micha Groß, zumal die Mannschaft eigentlich nur den Abgang von Thomas Herber zu verkraften hatte. "Das war ja auch einer der Gründe, warum wir uns für Frank Groß entschieden haben. Es sollte kein zu großer Bruch sein", erklärt Blatt: "Wobei es natürlich auch Unterschiede in den Arbeitsweisen der beiden gibt." Diese in die Gleichung einzubringen, dürfte dann aber auch den größten Mathematik-Fanatikern zu weit gehen.

Auf einen BlickDie Personalplanung des SV Ludweiler:Neuzugänge: Pascal Deuber (SF Heidstock), Christian Graf (SC Roden), Günther Kessel (SC Brebach), Dimitri Meyer, Patrick Rouget (beide FSV Lauterbach).Abgang: Thomas Herber (SV Karlsbrunn). jbö

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