Deutschland ist als Reiseziel sehr beliebt

Völklingen/Großrosseln. Mal schwüle Hitze, tags darauf wieder Schauerwetter und Hagel: Wer möchte bei so einem Sommerwetter nicht ausreißen und ein paar Tage oder Wochen Sonne pur und feinen Sandstrand genießen. Die SZ hat bei den Völklinger Reise- und Touristikunternehmen nachgefragt, wie sehr der Reisemarkt auch angesichts hoher Arbeitslosigkeit und der Finanzkrise noch floriert

Völklingen/Großrosseln. Mal schwüle Hitze, tags darauf wieder Schauerwetter und Hagel: Wer möchte bei so einem Sommerwetter nicht ausreißen und ein paar Tage oder Wochen Sonne pur und feinen Sandstrand genießen. Die SZ hat bei den Völklinger Reise- und Touristikunternehmen nachgefragt, wie sehr der Reisemarkt auch angesichts hoher Arbeitslosigkeit und der Finanzkrise noch floriert. Als schwierig bezeichnet Norbert Degen (Foto: Morguet) vom Völklinger Reisebüro Degen und Lengert in der Karl-Janssen-Straße den derzeitigen Reisemarkt. "Wegen der Finanzkrise üben die Leute Zurückhaltung. Und jetzt mit der Insolvenz von Arcandor, mit der auch das Reiseunternehmen Thomas Cook betroffen ist, hat sich die Lage noch verschärft", berichtet Degen. "Bei uns macht sich das mit einem Überangebot an Flugplätzen in den Süden bemerkbar. Offensichtlich haben die Leute in Völklingen oft nicht mehr das Geld, groß zu verreisen." Dabei sind in südlichen Gefilden, wie Mallorca, Tunesien oder der Türkei noch viele Hotelbetten frei. Und Air-Berlin fliegt von Saarbrücken oder Zweibrücken mittlerweile fast alle spanischen Ziele an. Gefragt sind diese Saison aber vor allem Städte- oder Wellnessreisen in deutsche Regionen, berichtet Degen, wobei Süddeutschland für Saarländer attraktiver ist als die deutsche Küste, so Degen. Offensichtlich viel von Laufkundschaft profitiert hingegen Globus Touristik im Baumarkt in den Saarwiesen. "Unser Team mit fünf Leuten hat eigentlich immer gut zu tun", freut sich Claudia Bencivinni (Foto: Morguet). "Gebucht wird alles, von Kreuzfahrten mit der Aida oder den üblichen Sonnenzielen in der Türkei oder Mallorca." Allerdings seien die Kunden durchweg preisbewusster. Deshalb könne der, der lange sucht und flexibel ist, richtige Schnäppchen machen. "Wir bieten zum Beispiel ab Zweibrücken im Juni eine Woche Fünfsternehotel in der Türkei statt für regulär 758 Euro für 357 Euro an", wirbt Bencivinni für Globus Touristik. Auch in den Sommerferien seien noch ausreichende Kapazitäten für Alleinreisende oder Familien vorhanden. Gemischt fällt auch die Bilanz von Alexandra Köhl vom Opal Tours in Lauterbach aus. "Zu Beginn des Jahres waren die Leute noch sehr zurückhaltend, während früher sofort nach dem Erscheinen der Kataloge der große Buchungsansturm begann." Günstig buchen könne man natürlich noch in der Vorsaison, während die Hauptsaison nach wie vor ziemlich teuer sei. Opal Tours profitiert auch viel von französischen Kunden. Trotz Sicherheitsbedenken verzeichnet Alexandra Köhl große Nachfrage nach Ägypten-Reisen, ansonsten heißt die Devise einfach nur "Ab in den Süden" und das von den nahe gelegenen Flughäfen wie Saarbrücken, Zweibrücken, Luxemburg oder auch noch Karlsruhe. Melanie Söhr vom Reisebüro John, das in Ludweiler und Großrosseln vertreten ist, bemerkt bei vielen Kunden wegen der angespannten Wirtschaftslage eine gewisse Planungsunsicherheit vor allem bei kurzfristigen Terminen. "Die Balearen, Tunesien und die Türkei sind immer noch stark gefragt", erzählt sie, wobei viele Kunden "gut und günstig" verreisen wollen. "Familien machen oft nur noch Urlaub in Deutschland und planen auf eigene Faust", so Söhr.

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