"Der Knoten muss endlich platzen"

St. Nikolaus. Kurz und hart schallen die Kommandos über den Platz. "Schneller Jungs! Direkt spielen. Annehmen und sofort weiter." Der Mann, der die Kommandos gibt und dabei ständig auch selbst den Ball am Fuß hat, ist Metin Ayhan, der Spielertrainer des Fußball-Bezirksligisten SG St. Nikolaus. Knapp 20 Spieler versuchen, sich gerade die Novemberkälte aus den Beinen zu laufen

 Tommy Meyer (links, hier im Spiel gegen Klarenthal) und seine SG St. Nikolaus sind in der Bezirksliga Vorletzter. Foto: Wieck

Tommy Meyer (links, hier im Spiel gegen Klarenthal) und seine SG St. Nikolaus sind in der Bezirksliga Vorletzter. Foto: Wieck

St. Nikolaus. Kurz und hart schallen die Kommandos über den Platz. "Schneller Jungs! Direkt spielen. Annehmen und sofort weiter." Der Mann, der die Kommandos gibt und dabei ständig auch selbst den Ball am Fuß hat, ist Metin Ayhan, der Spielertrainer des Fußball-Bezirksligisten SG St. Nikolaus. Knapp 20 Spieler versuchen, sich gerade die Novemberkälte aus den Beinen zu laufen. "Für unsere Verhältnisse ist das sogar wenig. Normalerweise haben wir immer um die 27 Spieler im Training - drei Mal pro Woche", erklärt Frank Engel, zweiter Vorsitzender und Trainer der zweiten Mannschaft, der das Treiben nicht ohne Stolz beobachtet. "Diese Nähe von Vorstand und Trainer ist uns wichtig. Kurze Wege und ständiger Austausch. Wir tragen Metin Ayhans Konzept voll und ganz." Und das trotz des ernüchternden Saisonverlaufs für den Aufsteiger, mit 14 Punkten aus 15 Spielen und dem enttäuschenden vorletzten Platz. "Die Meistersaison ist abgehakt. Jetzt spielen wir Bezirksliga, da werden die Fehler eben härter bestraft", sagt Engel.Warum aber gerade die Offensive, die in der Kreisliga A Warndt noch mit 115 Toren zu begeistern wusste, lahmt, kann sich auch Metin Ayhan nur schwer erklären: "Das ist nicht nur Pech. Da ist teilweise einfach Unvermögen dabei. Normalerweise dauert die Umstellung fünf oder sechs Spieltage, aber nicht die komplette Hinrunde." Dabei zeigt die SG ja eigentlich auch in der Bezirksliga die Qualitäten, die in der A-Klasse den Titel brachten und die Ayhan fordert und fördert: "Wir kriegen fast immer zu hören, was wir doch für einen schönen, schnellen Fußball spielen." Nur Komplimente bringen eben keine Punkte. Ayhan: "Irgendwann macht es einen fertig, von Woche zu Woche gut zu spielen, um dann doch zu verlieren. Das setzt sich auch in den Köpfen fest."Dennoch schließt Frank Engel Neuverpflichtungen zur Winterpause aus: "Wozu auch? Wir wissen doch um das Potenzial, das in der Mannschaft steckt. Wir haben in der Zweiten einen Schnitt von 21 Jahren. Und mit Metin Ayhan haben wir den richtigen Trainer, um das Potenzial abzurufen."Überhaupt ist die Verbindung zwischen den beiden Mannschaften so eng, dass Engel lieber von "einem einzigen großen Kader" spricht. Die Teams trainieren zusammen und spielen, wenn es das Wetter zulässt, beide auf dem Rasenplatz. Engel: "Das ist sowohl im Sinne der Zuschauer, als auch für die Entwicklung der Spieler gut." So werden in den nächsten Wochen laut Ayhan "auch zwei oder drei Spieler ihre Chance bekommen. Denn die zweite Mannschaft zeigt im Moment den Kampfgeist, der bei uns mitunter fehlt." Langfristig will sich St. Nikolaus mit diesem Konzept in der Bezirksliga etablieren, und da kommt Frank Engel "die Übergangssaison ohne Absteiger selbstverständlich nicht ungelegen." Wenngleich die Bezirksliga ab der kommeden Saison die zweitunterste Klasse ist. Metin Ayhan will jedoch auch kurzfristig "wieder Erfolge sehen. Aber dafür muss endlich mal der Knoten platzen". Natürlich am besten gleich zum Rückrundenauftakt am Sonntag kommender Woche, 30. November, in Quierschied. "Irgendwann macht es einen fertig, von Woche zu Woche gut zu spielen, um dann doch zu verlieren."Metin Ayhan, Trainer der SG St. Nikolaus

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