Vogelausstellung im Warndt Da wird gezwitschert, was das Zeug hält

Großrosseln · Vom Wellensittich bis zum Prachtfink: Bei der Vogelausstellung in St. Nikolaus gab es 300 gefiederte Exoten zu sehen.

 Bei der Vogelschau in St. Nikolaus im Warndt haben Rick Rode, 13 (rechts) und Philipp Ackermann, 14, jeweils erste Plätze mit ihren Wellensittichen belegt.

Bei der Vogelschau in St. Nikolaus im Warndt haben Rick Rode, 13 (rechts) und Philipp Ackermann, 14, jeweils erste Plätze mit ihren Wellensittichen belegt.

Foto: BeckerBredel

Der zwölfjährige Jonas Ernaux aus dem benachbarten Forbach steckt dem japanischen Mövchen mutig einen kleinen Finger in den Käfig. „In der Hoffnung, dass es mich pickt“, sagt Jonas grinsend. Schwester Monique soll’s fotografieren. Das Mövchen mag aber mehr Interesse an seiner vom Tintenfisch stammenden Sepiaschale. „Die ist gut für die Verdauung und ein astreiner Schnabelwetzer“, sagt eine Händlerin für Vogelbedarf, die ihren Namen nicht nennen wollte.

Ort des Geschehens ist die Turnhalle im Großrosseler Ortsteil St. Nikolaus. Selten wird hier so gezwitschert wie am vergangenen Wochenende. Ausrichter der Ausstellung ist der Vogelzuchtverein St. Nikolaus. Gegründet 1975, 20 Mitglieder, zwölf aktive Züchter. Vorsitzender Berndt Kohler erklärt: „Es ist unsere 38. Ausstellung in Folge. Heute sind Züchter aus Frankreich, Luxemburg, Rheinland-Pfalz, ja sogar aus Franken gekommen, plus unsere saarländischen Züchter.“

Das Dreierteam der angereisten Preisrichter steht vor beinahe 300 Käfigen und hat somit die Qual der Wahl. Kohler: „Normalerweise leben unsere Vögel in luftigen Volieren.“

Welche Piepmätze der Kategorien „Exotischer Prachtfink“ sowie „Wellensittich“ und „Großsittich“ haben sich Bestnoten verdient? Federn gut, Stand bestens, Farben prächtig, Neugier ausgeprägt – alles wird bewertet. „In der Vogelzucht lernt man nie aus“, sagt Kohler, der sich das Hobby beim Vater abgeguckt hat.

Wichtig für jeden Sittichzüchter: Luft, Licht, Sonne für die Volieren, hin und wieder wärmendes UV-Licht, stets sauberes Wasser sowohl zum Trinken als auch zum Baden, und dann natürlich das Futter. Nicht jedes Korn ist dem Züchter recht. Gerne mischt er schon mal getrockenes Ei, zermahlene Möhren, allerlei Nussarten, Obst, tierisches Eiweiß oder selbst gesammelte Zapfen aus dem Wald ins Futter. Kohler: „Jeder Züchter zaubert sich seine eigene Mischung.“

Spitzschwanz-Amadine, Zebra Orangenbrust, Schönsittia Poseicolli wildfarben, Rußköpfchen und japanisches Mörchen danken es ihm. „Das Einzige, was mir jetzt noch fehlt, ist der Nachwuchs“, sagt der Vorsitzende.

Kontakt: Bei Interesse ist er erreichbar unter (0 68 09) 2 52.

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