Acht Minuten Wegezeit für Retter

Großrosseln · Für Großrosseln wären zwei Feuerwehr-Löschbezirke genug – theoretisch. In der Praxis kämen die Retter dann aber nicht überall rechtzeitig an. So hat der Gemeinderat am Mittwochabend beschlossen, dass es weiter drei Bezirke geben soll.

 Rasch am Einsatzort: So hat die Großrosseler Wehr es im Januar geschafft, den Wildpark-Kiosk in Karlsbrunn vor einem Brand zu retten. Archivfoto: Becker & Bredel

Rasch am Einsatzort: So hat die Großrosseler Wehr es im Januar geschafft, den Wildpark-Kiosk in Karlsbrunn vor einem Brand zu retten. Archivfoto: Becker & Bredel

Es bleibt dabei: Die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Großrosseln untergliedert sich in die drei Löschbezirke Süd (Emmersweiler, Naßweiler, St. Nikolaus), West (Dorf im Warndt, Karlsbrunn) und Ost (Großrosseln ).

Bei der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans wurde festgestellt, dass prinzipiell auch ein Modell mit nur noch zwei Standorten umsetzbar wäre. Aber nur unter der Voraussetzung, dass die Landesregierung die Eintreffzeit der Feuerwehr von acht auf zehn Minuten erhöht. Eine entsprechende Anfrage der Gemeinde, erläuterte Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD ), sei vom Land bisher nicht schriftlich beantwortet worden. Es sei jedoch signalisiert worden, dass zumindest in dieser Legislaturperiode keine Erhöhung der Eintreffzeit beschlossen wird. Vor diesem Hintergrund entschied der Gemeinderat am Mittwochabend einstimmig, am Drei-Standorte-Modell festzuhalten. Damit entsprachen die Kommunalpolitiker auch dem Wunsch der Feuerwehr.

Der Löschbezirk West rückt künftig vom Feuerwehrgerätehaus in Dorf im Warndt aus, das Gerätehaus in Karlsbrunn wird aufgegeben. Ein kompletter Neubau, erläuterte Bürgermeister Dreistadt, sei nicht erforderlich. Um den erhöhten Anforderungen gerecht zu werden, muss das Feuerwehrgerätehaus im Warndtdorf allerdings grundlegend saniert und erweitert werden.

Verwaltungschef Dreistadt stellte die Entwurfsplanung vor. Gebaut wird nach heutigen Standards. Und nach aktuellen Vorschriften. Verschiedene Bereiche für den Aufenthalt mit Straßenkleidung und verschmutzter Einsatzkleidung müssen vorgehalten werden. Diese so genannte Schwarz-Weiß-Trennung ist ebenso Pflicht wie separate Räume für Feuerwehrfrauen. Auch für die Fahrzeuge muss Platz geschaffen werden. Eine Garage wird angebaut, der vordere Teil des Daches angehoben.

Während der sechs- bis neunmonatigen Umbauzeit ist die Wache außer Betrieb. Die Einsatzbereitschaft bleibt aber erhalten. Voraussichtlich zieht die Feuerwehr für diese Zeit auf die Tagesanlage Warndt um.

Die Planung des Umbaus vergab der Rat an den Sulzbacher Architekten Manfred Schaus. Er wird nun die Kosten ermitteln. Auch am Feuerwehrgerätehaus des Löschbezirks Ost in Großrosseln , erläuterte Dreistadt, seien Sanierungsarbeiten nötig. Domizil des Löschbezirks Süd ist das im Mai 2014 eingeweihte Feuerwehrgerätehaus im Naßweiler Gewerbegebiet Am Hirschelheck.

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HintergrundSechs Löschbezirke gab es in Großrosseln früher, jeder Gemeindebezirk besaß ein eigenes Gerätehaus. Das neue Konzept mit nur noch drei Löschbezirken hatte die Feuerwehr selbst entwickelt und in einem Arbeitskreis mit Vertretern von Politik und Verwaltung abgestimmt. Im Dezember 2008 gab der Gemeinderat grünes Licht.Die Bündelung der Kräfte soll die Wehr vor dem Hintergrund sinkender Bevölkerungszahlen - und damit auch sinkender Zahlen von Wehrleuten - schlagkräftiger machen, die laufenden Kosten reduzieren und die Tagesalarmbereitschaft erhöhen. tan

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