Der Grund: Eine Trinkwasser-Hauptverversorgungsleitung der Stadtwerke Saarbrücken (SWS) war gebrochen – und zwar unter dem Asphalt vor dem Haus Kieselhumes 18, bergauf rechts etwa in Höhe der Möbelfundgrube. Das teilten die SWS mit.

Die Leitung hat einen Durchmesser von 50 Zentimetern. Der Druck war enorm. Das Wasser sprengte den Straßenasphalt, riss Sand und Erde mit sich, schoss den Kieselhumes hinab und bildete den See an der Eisenbahnbrücke.

Der wiederum dehnte sich schnell in die Halbergstraße aus – und flutete dort die Keller des Deutsch-Französischen Gymnasiums (DFG). Gleichzeitig drang das Wasser von der Eisenbahnbrücke her über den unteren Teil der Straße Am Kieselhumes sowie über die Halbergstraße bis zur Mainzer Straße auf Höhe der Saarbahnhaltestelle Römerkastell vor. Laut Polizei war die Mainzer Straße stadteinwärts zeitweise nur noch einspurig befahrbar, weil die andere Spur unter Wasser stand.

Die Polizei sperrte sukzessive die von den Wassermassen und dem mitgerissenen Sand blockierten Straßen. Zeitweise waren folgende Straße gesperrt: die Halbergstraße zwischen Hellwigstraße und Mainzer Straße, die Thüringer Straße zwischen Hellwigstraße und Halbergstraße, die Straße Am Holzbrunnen ab Eschberger Weg, die Straße Am Kieselhumes ab der Einmündung der Kaiserslauterer Straße bis zur Mainzer Straße.

Wer auf den Eschberg wollte, der musste über die Scheidter Straße zum Kieselhumes fahren, zum Eschberger Weg oder bis zur Breslauer Straße. Die Bus-Haltestellen „Am Kieselhumes“ und „Römerkastell“ waren für die Buslinien 105, 122, 136 und 139 in Fahrtrichtung Brebach nicht erreichbar. Und die Bushaltestelle „Am Kieselhumes“ war für Busse auf dem Weg in die Innenstadt nicht erreichbar.

Um an dem gebrochenen Rohr arbeiten zu können, mussten die SWS die Wasserversorgung für weite Teile von St. Johann unterbrechen, darunter auch das Gewerbegebiet Ost. Der Eschberg war nicht betroffen. Gegen 13.45 Uhr gelang es den SWS, die gebrochene Leitung stillzulegen. Sie kommt direkt von einem Hochbehälter, und dort stellten die SWS den Zufluss ab.

Anschließend leiteten die SWS Wasser aus einem anderen Hochbehälter nach St. Johann, wo laut SWS gegen 15.45 Uhr wieder fast alle ihrer Kunden Trinkwasser in der Leitung hatten – ausgenommen rund 60 Haushalte im Sperberweg, Falkenweg und Kieselpfad. Am Nachmittag versprachen die SWS aber, dass sie auch diese Gebäude bis zum Abend wieder versorgen würden.

Die SWS versicherten, dass auch in Häusern, in denen die Versorgung unterbrochen war, das Wasser nicht abgekocht werden müsse. Wenn nach der Unterbrechung zunächst trübes Wasser aus den Hähnen fließt, empfehlen die Stadtwerke, das Wasser einfach weiterlaufen zu lassen, bis klares Wasser kommt.

Hauptopfer des Rohrbruchs ist das DFG. Dort stand das Wasser rund 80 Zentimeter hoch, im Heizungskeller sogar 1,40 Meter hoch. Die Berufsfeuerwehr war mit rund 20 Mann knapp fünf Stunden im Einsatz. Wahrscheinlich haben aber Heizung und elektrische Anlage doch Schaden genommen. Am Dienstag ist jedenfalls erst mal schulfrei am DFG.

Nachdem das Wasser von den Straßen abgeflossen war, beseitigte der ZKE den Schlamm. Die Straße Am Kieselhumes muss an der Stelle des Rohrbruchs von Grund auf repariert werden. Sie bleibt bleibt zwischen der Einmündung Am Holzbrunnen und der Möbelfundgrube gesperrt. Die Möbelfundgrube ist weiter erreichbar. Wer vom Eschberg in die Stadt will oder umgekehrt, muss die Scheidter Straße, den Eschberger Weg oder die Breslauer Straße nehmen.