Großeinsatz der Polizei bei FCS-Spiel Polizei zieht positive Bilanz nach dem Südwest-Derby

Saarbrücken · Dennoch hatten die Einsatzkräfte rund um die FCS-Partie gegen Mannheim eine Menge zu tun. Zwei Beamte wurden verletzt.

Hunderte Polizeibeamte waren am Samstag beim FCS-Spiel gegen Waldhof Mannheim im Einsatz, hier in Nähe des Hauptbahnhofs.

Hunderte Polizeibeamte waren am Samstag beim FCS-Spiel gegen Waldhof Mannheim im Einsatz, hier in Nähe des Hauptbahnhofs.

Foto: BeckerBredel

Das Heimspiel des 1. FC Saarbrücken gegen den SV Waldhof Mannheim (0:0) am Samstag in der Dritten Liga bescherte der Saarbrücker City ein selten dagewesenes Verkehrschaos, zumal die Stadtautobahn-Sperrung wegen Hochwassers für zusätzliche Belastung sorgte. Das Südwest-Derby galt als „Hochrisikospiel“, bei dem mit Störungen und Ausschreitungen von Fußball-Fans beider Vereine gerechnet wurde.

In ihrer Einsatzbilanz nach der Partie zog die Polizei des Saarlandes eine „durchweg positive Bilanz. Die erwarteten gravierenden Ausschreitungen blieben aus.“ Es gab eine Festnahme, zwei Beamte wurden leicht verletzt. Ein direktes Aufeinandertreffen feindlicher Fangruppierungen sei verhindert worden. Die Sicherheitskräfte mussten kurzfristig umdisponieren, weil wegen des Wintereinbruchs mit kräftigen Schneefällen die Zugverbindungen zwischen Mannheim und Saarbrücken unterbrochen waren und die Waldhof-Anhänger mit privaten Fahrzeugen und Bussen anreisten. Die Polizei leitete die Fans nach Burbach zum Parken. Den Weg zum Stadion mussten die Zuschauer dann mit dem ÖPNV oder zu Fuß zurücklegen. Wegen der erschwerten Anreise wurde der Anpfiff des Spiels von 14 auf 14.30 Uhr verlegt.

Eine Gruppe von etwa 150 Problemfans der Gästemannschaft sorgte für einen Einsatz starker Polizeikräfte in der Mainzer Straße. Die Mannheimer Anhänger hatten sich nach Polizeiangaben dort Parkplätze gesucht und wollten mit der Saarbahn zum Stadion fahren. Sie wurden gestoppt, nachdem Störungen in der Bahn gemeldet worden waren. „Nach Ansprache durch die Polizei zeigte sich die Gruppe kooperativ und wurde zum Stadion begleitet“, melden die Beamten.

Auch am Stadion blieb es nicht störungsfrei. Bei den Einlasskontrollen stellte der Sicherheitsdienst bei einem Besucher ein Taschenmesser fest, dass dieser aus Sicherheitsgründen vor Betreten des Fanblocks abgeben musste. Eine ebenfalls noch unbekannte Person beleidigte Ordner nach deren Angaben rassistisch. Die Identifizierung soll über die Videodokumentation erfolgen. Während der Begegnung blieben laut Polizei Ausschreitungen zwischen den verfeindeten Fans beider Mannschaften aus. Kurz nach Spielende löste jemand einen Brandmelder aus, so dass die Berufsfeuerwehr Saarbrücken mit einem Einsatzzug zum Ludwigspark ausrückte. Ein Brand konnte jedoch nicht festgestellt werden.

Nach dem Abpfiff begleiteten starke Polizeikräfte die Fans aus Mannheim zunächst zum Bahnhof. Dabei kam es zu kurzfristigen Sperrungen, die zu teils erheblichen Verkehrsproblemen führten. Der Bahnhofsvorplatz musste vorübergehend geräumt werden, um eine sichere Abreise der Spielbesucher und anderer Bahnreisender zu gewährleisten. Ein Mann beleidigte dort die Einsatzkräfte. Ermittlungen wurden eingeleitet. Vom Hauptbahnhof aus trat ein Teil der Fans den Heimweg an, andere fuhren per Zug bis zum Ostbahnhof, um von dort aus zu ihren im Saarbrücker Osten abgestellten Fahrzeugen zu laufen. An zwei Pkw der Gästefans, die im Bereich Lyonerring abgestellt waren, hatten bislang unbekannte Personen die Reifen platt gestochen.

Am Saarbrücker Ostbahnhof suchten etwa 100, teilweise vermummte FCS-Fans die Konfrontation und wollten eine polizeiliche Absperrung durchbrechen. Dazu heißt es im Polizeibericht: „Mit dem Einsatz starker Kräfte und Anwendung einfacher körperlicher Gewalt konnte dies verhindert werden. Gegen mehr als 20 dieser Personen leitete die Polizei Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch ein.“

Auch das Rote Kreuz war am Samstag gefordert. 30 Helfer hatte Einsatzleiter Markus Litz am Start. Sie hatten auch mehrere leichte Behandlungsfälle. Im Wohngebiet Rodenhof war am Samstag wieder die Anwohnerschutzzone aktiviert. Dort war dann ausschließlich Anwohnerinnen und Anwohnern das Parken erlaubt. Fremde Fahrzeuge standen trotzdem dort, es gab mehrfach Diskussionen mit Anwohnern.

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