Eine Investition in die Zukunft des Vereins Große Herausforderung für die Schützen

Dudweiler · Dudweiler Schützengesellschaft 1857 muss wegen verschärfter Auflagen eine Menge Geld investieren.

 Der Vorstand des Schützenvereins Dudweiler (von links): Anne Allenbach, Thomas Püschel, Thomas Blaskewitz, Michael Meng, Thomas Schmidt, Stefan Allenbach und Benito Verre.

Der Vorstand des Schützenvereins Dudweiler (von links): Anne Allenbach, Thomas Püschel, Thomas Blaskewitz, Michael Meng, Thomas Schmidt, Stefan Allenbach und Benito Verre.

Foto: Iris Maria Maurer

„Das wird alles sehr, sehr teuer. Wir stehen vor der Generalsanierung.“ Mit diesen Worten umschreibt der 1. Vorsitzende Thomas Blaskewitz, was dieses Jahr auf die „Dudweiler Schützengesellschaft 1857“ zukommt. Im Jahre ihres 160-jährigen Bestehens müssen umfassende Umbauten und Veränderungen vorgenommen werden. Nötig machen es unter anderem verschärfte ministerielle Auflagen. Der Vorstand befasst sich derzeit unter Hochdruck mit deren Planung und Umsetzung, um den Fortbestand des Vereins, dem momentan 203 Mitglieder angehören, zu sichern. Keine leichte Aufgabe, aber eine Herausforderung, derer sich die Führungsspitze mit Vehemenz annimmt. Unter anderem wird in verbesserten Schallschutz investiert.

Ortstermin in der Schützenstraße. Bis wir die Anlage besichtigt haben, geht einige Zeit ins Land. Denn das Schützenhaus ist sehr weitläufig. Jede Menge Outdoor-Bahnen bis zu einer Länge von 100 Metern und Bahnen für Groß- und Kleinkaliber im beheizten Innern findet man vor, hier hat der Schießsport eine Heimat. Von der Luftpistole bis zum Hochpräzisionssportgewehr sind etliche Waffengattungen vertreten. Mit so mancher Waffe kann man aus einer Distanz von zehn Metern den Kopf einer Stecknadel treffen.

Die Amtszeit des ehemaligen Vorstandes war im Sommer dieses Jahres beendet, hierzu tagte Ende Juni eine Generalversammlung ohne Neuwahlen. Damit war der Verein führungslos. Dann aber fand sich eine Gruppe von Mitgliedern zusammen, um im Oktober einen neuen Vorstand zu wählen. Und dieser treibt nun, wie gesagt, einige wichtige Dinge voran.

Die Schützengesellschaft wurde 1857 von acht Dudweiler Bürgern gegründet. Die Niederschrift der Generalversammlung zwei Jahre später belegt, dass man sich 15 strengen Paragrafen der Schießordnung unterwarf. Die Statuten betrafen sowohl den nachdrücklich sicherheitsbezogenen Umgang mit der Waffe als auch die Teilnahme an Wettbewerben und die Standsicherheit an der Schießanlage. Damals wurde im freien Gelände geschossen, daher waren harte Regeln notwendig. Trainiert wurde im Gründungsjahr genau dort, wo sich auch heute noch die Sportschützen treffen, und zwar im Gebiet „Auf den Kitten“.

Was die sportlichen Erfolge angeht, so nahm der Dudweiler Schütze Ludwig Gräf nach Vereinsangaben1952 an den Olympischen Spielen in Helsinki und 1955 an der Europameisterschaft in Bukarest teil. Schütze Ralf Schumann gewann indessen 1988 in Seoul die Silbermedaille in der Disziplin „Olympische Schnellfeuerpistole“ und 1992 in Barcelona in derselben Disziplin die Goldmedaille. Schumann war bis 1992 mit der Schnellfeuerpistole Weltmeister, 14-maliger Weltcup-Gewinner und dreifacher Europameister.

Im Übrigen verzeichnete in den 1950er Jahren der Schießsport in Dudweiler einen klaren Aufwärtstrend. In den 60er Jahren wurde das in die Jahre gekommene Schützenhaus renoviert und erweitert. Überdies kam eine neue Gaststätte hinzu, ebenso eine Wohnung und Sanitäranlagen, eine Kegelbahn und Funktionsräume. Einweihung der neuen Anlage war 1967. Weitere Umbauten erfolgten 1999  unter dem Stichwort „Sicherheit und Lärmschutz“. Und aktuell ist ein größeres finanzielles Engagement wieder unumgänglich.

Im Übrigen freuen sich die Schützen auf jedes neue Mitglied. Mehr Infos zu den Vereinsaktivitäten findet man im Internet.

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