Altenkessel Großbrand im Feuerwehrhaus Altenkessel

Altenkessel · Flammen und Rauch zerstören Ausrüstung des Löschbezirks. Fast alle umliegenden Wehren wollen helfen.

 Das Feuerwehrgerätehaus in Altenkessel ist nach dem Brand verwüstet, das Inventar wie die drei Einsatzfahrzeuge beschädigt oder gar zerstört.

Das Feuerwehrgerätehaus in Altenkessel ist nach dem Brand verwüstet, das Inventar wie die drei Einsatzfahrzeuge beschädigt oder gar zerstört.

Foto: BeckerBredel

Vor kurzem erst war Ministerpräsident Tobias Hans im Altenkesseler Gerätehaus, weil die Feuerwehrleute ihn eingeladen hatten. Stolz zeigten sie ihm, wie viel Eigenleistung in ihrem sanierten Gerätehaus steckt. Am Samstag war wieder Besuch aus der Politik da, Oberbürgermeisterin Charlotte Britz. Diesmal aus traurigem Anlass.

Sie kam, um einen riesigen Schaden zu begutachten. Stunden zuvor hatte ein Brand in einer Stunde aller Mühen Lohn zerstört. Feuerwehrangehörige standen weinend und um Fassung ringend vor ihren rußgeschwärzten Autos.

Drei Feuerwehrwagen waren Opfer der Flammen geworden, dazu die Ausrüstung. Für die 37 Feuerwehrleute in Altenkessel eine Katastrophe, die weit über den Ort hinaus auf große Anteilnahme stieß. Löschbezirksführer David Erb dankte noch am Samstag für die vielen Solidaritätsadressen: „Kaum eine Wehr im Regionalverband hat uns keine Hilfe angeboten. Wir sind nicht allein“, sagte er.

Gegen 8 Uhr hatte eine Pflegedienstmitarbeiterin Qualm im Rathaushof gesehen. Ein aus der Nachbarschaft herbeigerufener Feuerwehrmann versuchte noch etwas zu retten. Doch nach Auskunft von Feuerwehrsprecher Rafael Mailänder hatte er keine Chance mehr. Dichter Rauch hatte sich bereits überall ausgebreitet. Erst die Berufsfeuerwehr konnte die Tore öffnen und entdeckte die Ursache des Feuers: Das älteste Feuerwehrauto in der Halle stand in Flammen, ein Mercedes „Rundhauber“ Baujahr 1980. Die Vermutung: ein technischer Defekt am Fahrzeug. Das alte Löschfahrzeug brannte lichterloh. Hitze und Ruß beschädigten ein weiteres Mercedes-Löschfahrzeug und einen Gerätewagen schwer.

Löschbezirksführer Erb: „Wir überlegen am Montag, wie es weitergeht. Den Brandschutz übernehmen die Wehren aus Gersweiler, Klarenthal und Luisenthal. Bis wir wieder einsatzbereit sind, kann es dauern. Da wartet viel Arbeit.“

In den Sozialen Medien wurde der Brand rege diskutiert. Bemängelt wurde die Anfälligkeit der alten Fahrzeuge für Kabelbrände und das Fehlen von Brandmeldeanlagen ausgerechnet bei der Feuerwehr. Erb wollte dazu erst mal nichts sagen: „Es gibt noch zu viele offene Fragen. Die Polizei sollte erst einmal die Ermittlungen abschließen. Für uns ist wichtig, dass wir uns nicht alleingelassen fühlen.“ Auch die Polizei geht von einem technischen Defekt aus. Das Fahrzeug war wegen einer sogenannten „Erhaltungsladung“ an ein Batterieladegerät angeschlossen. Der Gesamtschaden liegt nach ersten Schätzungen im hohen sechsstelligen Bereich.

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