Öffentliche Kunst in Saarbrücken Graffiti-Künstler warten auf legale Flächen

Saarbrücken · Statt öffentliche Wände zum Sprayen auszuweisen, fragt die Stadtverwaltung bei privaten Eigentümern nach.

 Die Mauer an der Autobahn gegenüber des Stadens ist ein Graffiti-Vorzeigeprojekt der Stadt. Dieses Foto entstand 2005. 

Die Mauer an der Autobahn gegenüber des Stadens ist ein Graffiti-Vorzeigeprojekt der Stadt. Dieses Foto entstand 2005. 

Foto: Iris Maurer

Wenn der Saarbrücker Stadtrat etwas beschließt, dann heißt das noch lange nicht, dass das auch wirklich so gemacht wird. Das hat Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) neulich dem Stadtverordneten  Michael Franke erklärt. Mit etwas anderen Worten allerdings. In der Stadtratssitzung Anfang März wollte „Die Fraktion“, also die Gruppe von zwei Stadtverordneten der Organisation „Die Partei“, wissen, wie weit die Stadtverwaltung mit dem Auftrag des Stadtrats aus dem vergangenen Jahr  ist, neue Flächen für Graffitikünstelerinnen und -künstler auszuweisen. Neue öffentliche Grafitti-Flächen wären ein Signal, das nicht ganz unwichtig ist, seit die Stadtverwaltung sich in Sachen Straßenkunst Ende vergangenen Jahres ziemlich blamiert hat. Im November ließ sie die legalen Graffiti am rechten Saarufer unter der Wilhelm-Heinrich-Brücke übermalen. Die Künsterlerinnen und Künstler waren nicht darüber informiert worden, dass das saarländische Innen- und Bauministeriums die Stadt an die Förderrichtlinien für die Sanierung des unteren Teils der Brücke erinnert hat. Die sahen vor, dass es nur einen schlichten hellen Anstrich gibt. Dass die Stadt die Kunst mit rauer Farbe überpinseln ließ, sorgte für so heftigen Protest, dass die Stadt das Übermalen auf der anderen Saarseite vorerst einstellte.