Eine wunderbare Veranstaltung Gourmet- und Kunstmarkt mit reichlich Charme

Quierschied · Besucher strömten in Scharen auf das Areal am Eisengraben - Ausgefallene Angebote waren hier Trumpf.

 Beim Gourmet- und Kunstmarkt im Eisengraben in Quierschied gab es feine Getränke am Stand von Delikost.

Beim Gourmet- und Kunstmarkt im Eisengraben in Quierschied gab es feine Getränke am Stand von Delikost.

Foto: Iris Maria Maurer

Hält es oder hält es nicht, das Wetter. Das war am Freitagabend im Eisengraben in Quierschied eine gewichtige Frage, wenn nicht sogar die wichtigste überhaupt – für die Händler und Gastronomen genauso wie für die Gäste, die sehr zahlreich und gutgelaunt an den lauschigen Platz unter den Platanen strömten.

Unter ihnen auch Lisa Kipper und Martin Pitz. Beim letzten Mal schon ausprobiert und für gut befunden, freute sich das Paar erneut über die von Gulasch über Sandwich-Burger bis hin zu Backfisch reichende kulinarische Vielfalt einerseits und andererseits darauf, viele Bekannte zu treffen. Erste Amtshandlung: Sich mit einem Vorspeisen-Mix stärken.

Den gab es am Stand der Syrisch-deutschen Kochgruppe, die am Vortag sechs Stunden und am Tag selbst noch einmal etliche Stunden Gemüse geputzt und geschnippelt, gekocht und gebacken hatte. Das Resultat konnte sich sehen und auch schmecken lassen: Gefüllte Hefeteig-Röllchen, Hummus mit und ohne Auberginen und Bulgur mit einem raffinierten Dip aus karamellisierter Zwiebel-Granatapfel-Mischung. „Sehr lecker“, bestätigte Martin Pitz.

Viel Lob erhielt auch Hanne Schuh für Zwetschgen in Rotwein, Mokkalikör & Co. „Meine Mutter hat das früher immer sehr gern gemacht“, erinnert sich die Hobbyköchin, die vor drei Jahren selbst produktiv wurde. Angefangen hat alles mit einem Lippenpflegestift. Freundinnen, die testen durften, waren begeistert. So kam eins zum anderen. Das Obst für ihre Kreationen pflückt sie selbst: „Ich frage über WhatsApp, wer was übrig hat – und da bin ich dann.“ Ab und zu hilft ihr Nachbarsjunge Ben. Der Elfjährige mag das Nussmuß mit am meisten, „eine gesunde Nutella-Variante“, sagt Hanne Schuh und lacht.

Das Lachen vergangen, nicht aber ihr Humor, war Petra Leidinger-Weisang. Die Dudweilerin, die aparte Beton-Pflanzschalen anbot, teilte sich den Stand mit Papierkünstlerin Eva Sold aus Riegelsberg und meinte zur Halbzeit: „Eigentlich könnte ich gleich einpacken, das ist eine Zumutung hier.“ Gemeint war der Standort auf dem Hang, zu erreichen durch eine Treppe: „Hier kommt keiner mit Kinderwagen hoch.“ Sie war 2016 als Besucherin da und „schlichtweg begeistert“ gewesen. Mitwirken will sie künftig nur noch unten: „Schade, das ist so ein schöner Platz und eine gute Kombination.“

Im „Parterre“ warb Helga Walter für ihre Seifen aus gebranntem Ton: „Damit geht jeder Dreck weg, aus jeder Hautritze. Auch Verfärbungen.“ Was nicht nur Allergiker freut. Der Gemeinde als Veranstalter spricht die Händlerin, die schon mehrfach da war, ein Kompliment aus: „Die geben sich viel Mühe hier.“ Stammkunden begrüßen konnte auch Herbert Nimmesgern. 50 Geißen lassen es sich auf den Wiesen rund um seinen Hof in Riegelsberg gut gehen. Die artgerechte Haltung schmeckt man – beim Ziegenfleischkäs und allen anderen Spezialitäten. „Ich konnte mein Hobby zum Beruf machen“, erzählt der Tierhalter, der früher im Außendienst gearbeitet hat. Den Ziegenkäse von Nimmesgern verkosteten Margarete und Dieter Thome direkt vor Ort. Mit ihren Freunden Ursula und Hermann Pinter ließen sie sich dazu Lammspieße und eine Flasche Rose aus Domaine des Aspras munden: leben und leben lassen. „Diesmal ist das Angebot vielfältiger, reichhaltiger“, bilanzierte das Quartett satt und zufrieden. Mehr muss es nicht sein, sonst wird es unübersichtlich und der Charme geht flöten. Und das Wetter? Hielt natürlich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort