Wie man die Haare los wird Eine einschneidende Maßnahme

Ja, es sind haarige Zeiten. Doch manchmal fügen sich die Dinge haargenau zusammen und führen zu tierisch radikalen Lösungen bei Haar-Problemen.

 Marco Reuther

Marco Reuther

Foto: SZ/Robby Lorenz

Eigentlich wäre schon vor Corona ein Besuch beim Friseur fällig gewesen. Dann waren plötzlich alle Friseurläden dicht, was meine Haare aber leider nicht mitbekommen hatten, denn sie wuchsen munter weiter. Schließlich gerieten sie in eine Form, die meine Mutter früher zu dem Ausruf „Du siehst ja verboten aus!“ veranlasst hätte. Doch die Rettung nahte in Form von gleich drei glücklichen Fügungen, die für eine Lösung des haarigen Problems sorgten:

1. Unser Kater Lupin, als Baby mit noch kurzen Haaren zu uns gekommen, entpuppte sich ausgewachsen als langhaariger Langhaarkater mit Zauselfaktor.

2. Ich gehöre zu den Menschen, die sich einmal alle zwei Jahre verleiten lassen, etwas „gaaanz doll Praktisches“ zu kaufen, das dann bis zum Ende der Zeit ungenutzt in irgendeiner Ecke ruht.

3. Wie alle guten Saarländer nutzen auch wir die Corona-Zeit zum Keller entrümpeln. Aber was kommt da, noch original verpackt, zum Vorschein? Genau: Eine Haarschneidemaschine für Hund und Katz’, die es so etwa anno domini 2015 bei irgendeinem Discounter gegeben hatte. Und da man mir eine gewisse Experimentierfreude ja nicht absprechen kann … Gut, in der Gebrauchsanweisung steht zwar, „nicht zweckentfremdet benutzen“, aber zwischen Fell und Haar kann es ja wohl keine so großen Unterschiede geben, und haarige Zeiten erfordern nun mal einschneidende Maßnahmen. Außerdem stand da noch, „das Fell muss sauber und trocken sein“ – o.k., damit kann ich dienen. Nur noch schnell den 13-Millimeter-Aufsatz auf die Maschine, und los geht’s … Nach vollbrachter Tat war der Blick in den Spiegel zwar erstmal gewöhnungsbedürftig („Wer ist das? – Mecki, der Igel?“), aber eigentlich lässt’s sich ganz praktisch mit kurzem Fell … äh, kurzem Haar leben. Oder, wie Heinz Becker sagen würde: „Das is‘ è mòò ebbes anneres.“ Und eines ist ja wohl klar: Wer in fünf Jahren mit so einer Frisur rumläuft, bei dem wird es heißen: „Der hat einen Corona-Gedächtnis-Schnitt.“

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