Wer will kleinen Leuten helfen? Gastgebereltern für Kinder aus Tschernobyl gesucht

Saarbrücken · Im Sommer 1994 kamen erstmals sieben weißrussische Kinder aus dem durch die Atomreaktorkatastrophe von Tschernobyl verstrahlten Gebiet zur Erholung ins Saarland – 40 Stunden dauerte ihre Anreise.

 Diese Kinder aus Tschernobyl haben 2017 ihre Sommerferien im Saarland verbracht. Das Foto mit den Betreuerinnen Larissa Tschetschko und Luisa Garbar und Gastgebereltern entstand in Wattweiler.

Diese Kinder aus Tschernobyl haben 2017 ihre Sommerferien im Saarland verbracht. Das Foto mit den Betreuerinnen Larissa Tschetschko und Luisa Garbar und Gastgebereltern entstand in Wattweiler.

Foto: Verein

„Die Fahrzeit mit dem Bus ist dank der verbesserten Infrastruktur in Polen mittlerweile kürzer geworden, die Verstrahlungsprobleme in Teilen von Weißrussland sind aber auch nach über 30 Jahren noch lange nicht überwunden“, berichtet Peter Chodorski, der Vorsitzende der „Saarländischen Kinderhilfe – Leben nach Tschernobyl“.

Daher sei die Sommererholung für die Kinder aus den verstrahlten Gebieten nach wie vor eine wichtige, gesundheitliche Hilfe.  „Die Kinder werden vor der Reise nach Deutschland ärztlich untersucht und sind nicht akut krank“, versichert Chodorski. Allerdings sei ihr Immunsystem auf Grund der Umwelteinflüsse weitaus anfälliger für Krankheiten. Der vorrangige Zweck der Erholung sei es daher, das Immunsystem der Kinder zu stärken.

Für die Zeit vom 21. Juli bis 14. August sucht die Saarländische Kinderhilfe wieder Gastgeberfamilien für Kinder aus der Region von Tschernobyl – gerne auch rüstige Rentnerehepaare. „Jede neue Gastgeberfamilie, die wir für die Kindererholung gewinnen können, bedeutet für ein Kind aus einem weißrussischen Dorf, ein unvergessliches Erlebnis. Deshalb engagieren wir uns für diese Kinder, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“, sagt Chodorski.

Für Abwechslung während des Erholungsaufenthaltes sorgt ein von der Saarländischen Kinderhilfe organisiertes und finanziertes Ferienprogramm.

Infos bei Peter Chodorski unter Telefon (0 68 42) 15 19. 

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