Offene Rechnungen wegen Rasenheizung und Bewässerung Gartenbaufirma klagt wegen Stadion

Saarbrücken · Landgericht soll über offene Rechnungen wegen Rasenheizung und Bewässerung urteilen.

 Die Firma, die das Spielfeld im Ludwigspark erneuert hat, klagt gegen die Stadt, weil sie bislang angeblich keinen  Cent gesehen hat.

Die Firma, die das Spielfeld im Ludwigspark erneuert hat, klagt gegen die Stadt, weil sie bislang angeblich keinen  Cent gesehen hat.

Foto: Andreas Schlichter

Während Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken bereits seine ersten Heimspiele im umgebauten Ludwigparkstadion erfolgreiche absolviert hat, droht der Landeshauptstadt als Bauherr juristischer Ärger wegen der Dauerbaustelle. Das Gartenbauunternehmen, das die Rasenheizung „nahezu vollständig“, die Bewässerung des Rasens und das Spielfeld bis Mitte September angeblich „unter größtem Aufwand“ fertiggestellt hat, will endlich Geld sehen. Mehrere Abschlagsrechnungen seien bislang nicht bezahlt, erklärt der Püttlinger Rechtsanwalt Hans-Georg Warken. Er vertritt die Saarbrücker Firma und hat zwischenzeitlich Klage beim Landgericht Saarbrücken eingereicht. 194 067, 04 Euro plus Zinsen fordert er bislang und kündigt gleichzeitig Erhöhungen der Summe um mindestens weitere 250 000 Euro an.

„Die Anlage wurde mängelfrei errichtet und wird bespielt“, argumentiert Warken für seine Mandantin. Die Abschlagsrechnungen seien überfällig. Zudem soll der von Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) als Krisen- und Baumanager eingesetzte Rechtsanwalt Martin Welker, Geschäftsführer der städtischen Gesellschaft GIU, bereits gegenüber Dritten geäußert haben, die Gartenbaufirma gehe leer aus. Welker, der als neuer städtischer Baudezernent im Gespräch ist, soll erklärt haben, es sei beabsichtigt, Gegenforderungen in gleicher Höhe zu verrechnen. In der Klageschrift, die unserer Redaktion vorliegt, heißt es, trotz Mahnungen und Fristsetzung sei kein Cent bezahlt worden. Letztlich geht es unter dem Strich wohl  um 600 000 Euro.

Bei der Verlegung des Rasens gab es angeblich gravierende Schwierigkeiten. Ursache war demnach mangelhafter Baugrund, wofür die Stadt und ein fehlerhaftes Gutachten verantwortlich sein sollen. Ende August drohte die Firma sogar mit Baustopp. Erst nach einem Gespräch ihres Anwalts mit Oberbürgermeister Conradt seien die Arbeiten fortgesetzt worden.

Stadtpressesprecher Thomas Blug erklärte: „Die Arbeiten waren mangel- und lückenhaft. Sie mussten teilweise ersatzweise von anderen Firmen ausgeführt werden, um die Rückkehr des FCS in den Ludwigspark nicht zu gefährden. Die Arbeiten sind weder abgeschlossen noch liegt uns eine Schlussrechnung vor.“ Die Klage liege der Stadt nicht vor.

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