Für Flutopfer und gegen Diskriminierung 2000 Biker bei Motorrad-Demo in Saarbrücken (mit Bildergalerie)

Saarbrücken · Tausende Biker haben heute in Deutschland gegen Beschränkungen von Motorradfahrern demonstriert. Auch in Saarbrücken trafen sich rund 2000 - allerdings auch um für die Opfer der Flutkatastrophe auf die Straße zu gehen.

Motorrad-Demo mit 2000 Teilnehmern in Saarbrücken
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Motorrad-Demo mit 2000 Teilnehmern in Saarbrücken

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Foto: BeckerBredel

Rund zweitausend Biker trafen sich am Sonntag im Rahmen der Initiative „#gemeinsambewegengemeinsametwasbewegen“ zu einer Motorrad-Demo in Saarbrücken. Bei ihrer Aktion zogen die Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer gemeinsam in einem großen Korso durch die Saarbrücker Innenstadt, um nach eigenen Angaben auf die immer mehr um sich greifende Diskriminierung von Motorradfahrern aufmerksam zu machen und gegen einseitige Fahrverbote für Motorräder, gegen einseitige Streckensperrungen für Motorräder und gegen einseitige Tempolimits für Motorräder zu demonstrieren.

„Für uns als Veranstalter ist, bedingt durch die Flutkatastrophe von vorletzter Woche, unser eigenes Ziel fast komplett in den Hintergrund gerückt“, erklärte Markus Kiwitter, der Organisator, der SZ. „Nach dieser Katastrophe haben wir den Zweck unserer Motorraddemo mit Zustimmung der Behörden erweitert und werden am Tag der Demo in der bereits genehmigten Gedenkminute insbesondere den Opfern der Flutkatastrophe gedenken und nicht nur den verstorbenen Motorradkameraden.“

Der Startschuss zur Demo fiel auf der L105, in der Bliesransbacher Straße, wo sich die Biker zum Start versammelten. Um elf Uhr begann die Fahrt in die Saarbrücker Innenstadt. An den Rückspiegeln wurden für die Flutopfer Trauerflor angebracht und während der Demonstration eine genehmigte Sammelaktion mit Sammelbüchsen durchgeführt. „Darüber hinaus haben wir ein Onlinespendenkonto eingerichtet. Dort ist es möglich per Klick sofort Geld für die Flutopfer zu spenden. Einige unserer Motorradfahrer helfen seit Tagen im Katastrophengebiet vor Ort und die Bilder gehen uns allen sehr unter die Haut. Mit den Spenden wollen wir insbesondere betroffenen Kindern im Katastrophengebiet helfen und sie schnellstmöglich wieder in ein, den Umständen entsprechend, geordnetes soziales Umfeld zu bekommen“, sagte Kiwitter.

„Ich finde die Aktion super, es macht mir richtig Spaß hier mit meinem Motorradfahrer-Kollegen auf die Straße zu gehen, zu hupen und auf uns aufmerksam zu machen. Natürlich habe ich bereits eine Summe gespendet. Ich finde die Flutopfer benötigen unsere Hilfe“, sagte Manuela Sicks aus Saarbrücken. Klaus Engers erklärte, er habe nur an den Wochenenden Zeit, um mit seinem Motorrad auf Tour zugehen. „Wenn ein Fahrverbot für Motorradfahrer an Sonntag ausgesprochen werden würde, dann könnte ich mein Motorrad verkaufen“, betonte der Neunkircher. Auch Kathrin Welsch geht auf die Straße, um auf die Diskussionen gegen die Motorradfahrer aufmerksam zu machen: „Der verantwortungsbewusste Motorradfahrer achten auf die Lautstärke seiner Maschine. Man kann nicht alle über einen Kamm scheren. Ich habe auch für die Flutopfer gespendet.“

 Auf der Stengelstraße in Saarbrücken hielten die etwa Teilnehmer der Motorraddemo für eine Schweigeminute an, die den Flutopfern und den bei Verkehrsunfällen getöteten Bikern galt.

Auf der Stengelstraße in Saarbrücken hielten die etwa Teilnehmer der Motorraddemo für eine Schweigeminute an, die den Flutopfern und den bei Verkehrsunfällen getöteten Bikern galt.

Foto: BeckerBredel

Zuschauer begutachteten das Spektakel meist eher aus Entfernung. Viele Menschen standen auf ihren Balkonen und winkten den Fahrern zu.

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