Nachruf Fritz Vogel, Meister der Büttenrede, ist tot

Burbach · Die Saarbrücker Fastnacht trauert um einen ihrer bekanntesten Büttenredner. Fritz Vogel, treuer Aktiver der Burbacher Karnevalsgesellschaft „Mir sin do“ (MSD), ist am Sonntag verstorben, wie MSD-Präsident Jupp Weiß am Dienstag mitteilte.

Wie Vogel  selbst von sich sagte, war er stets stolz, ehrenamtlich bei den wichtigsten Kappensitzungen des Saarlandes aufgetreten zu sein. Als wichtigste Beispiele seien dazu nur die Fernsehsitzungen der „M‘r sin nit so“ in der Saarlandhalle und die ebenfalls im TV gesendete Narrenschau des Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine (VSK) genannt. Leidenschaftlich ist er, meist als „Chef vom Protokoll“, als Anwalt des Kleinen Mannes in die Bütt gestiegen, um der Obrigkeit bissig und dennoch stets humorvoll den närrischen Zerrspiegel vorzuhalten.

Mit viel Liebe und Leidenschaft hat er diese satirischen Worte immer in ausgefeilte Verse gepackt, wie kein anderer in der Region verstand er es dabei, Reim und Versmaß karnevalistischer Dichtkunst zu beachten. Unverkennbar bleibt seine Handschrift, die auch in zahlreichen Sessionsmottos seiner MSD deutlich erkennbar ist.

Stets hat Vogel sein Wissen an Nachwuchsbüttenredner weitergegeben, sie in der Vorbereitung eigener Auftritte unterstützt oder ist ihnen sogar im Büttenduo unterstützend zur Seite gestanden.

Bekannt wurde der ehemalige Lehrer außerdem als TV-Co-Moderator, wenn das SR-Fernsehen live über die Burbacher Rosenmontagsumzüge berichtete. Klar, dass die Saarbrücker Narrenrunde ihn vor Jahren mit ihrem wichtigsten Ehrenzeichen geehrt hat. Ihrem vom MSD-Elferrat gestifteten Ehrenring.

Neben vielen weiteren karnevalistischen Auszeichnungen hat Fritz Vogel 2013 auch den wertvollen Orden des Festkomitees Kölner Karneval erhalten.

Seinen letzten Tusch samt Applaus hat er bereits zum Ende der vergangenen Session erlebt, als ihn auch sein letzter Narhalla-Marsch von der karnevalistischen Bühne geleitet hat. In der saarländischen Faasenacht wird er immer als Meister der politischen Reimrede in Erinnerung bleiben.

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