Süß und gesund Wissenswertes über die fleißigen Völker

Bildstock · Beim Tag der deutschen Imkerei gab es aber auch Handfestes. Hier wurde selbst produzierter Honig verkauft.

 Imker Winfried Becker erklärt Margit und Reinhard Resch den Aufbau der Bienenwaben.

Imker Winfried Becker erklärt Margit und Reinhard Resch den Aufbau der Bienenwaben.

Foto: Thomas Seeber

„Früher ist immer ein Teil der Waben zerstört worden“, erklärt Jochen Lindemann und hält einen Bienenkorb hoch. Das habe daran gelegen, dass die Bienen die Waben direkt an den unteren Rand des Korbes gebaut hätten, erklärt der Kassierer des Bienenzuchtvereins Friedrichsthal-Bildstock. Heute stellen die Imker Holzrahmen her, an denen die fleißigen Tierchen ihren Stock bauen können – die Waben bleiben alle intakt, da man die Rahmen einfach herausziehen kann.

Das war eine der Informationen, die die Mitglieder des Bienenzuchtvereins am vorigen Sonntag im Gasthaus Hoferkopf den interessierten Besuchern detailhaft erklärten.

Der Verein hatte zum Tag der deutschen Imkerei eingeladen, der vom Dachverband bundesweit organisiert und unterstützt wurde. Neben vielerlei Theorie hatten die Hobby-Imker natürlich auch Handfestes dabei. So entpuppte sich der von den Vereinsmitgliedern selbst produzierte Honig als der Renner. Akazienhonig sei die beliebteste Sorte, erfuhr man am Stand im Biergarten des Gasthauses. Ebenfalls im Angebot: Frühlingsblüten- und Rapshonig.

„Nächste Woche ernten wir noch Sommerblütenhonig“, sagte Winfried Becker. Der Vorsitzende des Bienenzuchtvereins sah den großen Vorteil der Aktion darin, „dass die Leute wissen, dass wir da sind“. 18 aktive Bienenhalter habe der Verein derzeit, führte er aus. Darunter seien auch Mitglieder beispielsweise aus Spiesen oder Heiligenwald. Insgesamt betreue man rund 80 Völker und könne im Stadtgebiet eine flächendeckende Bienenhaltung vorweisen. Die Bienen hätten zudem alle ein Gesundheitszeugnis. Völker werden beispielsweise auf Faulbau hin untersucht – aber in Friedrichsthal wurde nichts gefunden.

Bienen bauen ihre Stöcke übrigens sehr schlau, wie man den Ausführungen entnehmen konnte. Die herrliche Strukturiertheit der Waben ergebe sich beispielsweise dadurch, dass die emsigen Flieger diese mit einer Genauigkeit von einem 4000stel Millimeter herstellen. Zudem bauen sie die Waben mit einer Neigung von 15 Prozent – „damit der Honig nicht wieder hinausläuft“, erklärte der Vorsitzende. Von der begehrten Flüssigkeit ernähren sich die Bienen übrigens auch selbst. „Der Imker schöpft nur den Überschuss ab“, so Winfried Becker. Wobei er natürlich nur für die Hobby-Imker sprechen könne.

Nur für sich selbst sprechen konnte Jochen Lindemann auch, als es um seine eigene Lieblingssorte ging. Zwar wollte er sich nicht festlegen, doch der Honig, den die Bienen aus verschiedenen Blüten zusammentragen, hatte es ihm am ehesten angetan. Denn, so der Imker, der drei Völker hat und sein Hobby seit rund zehn Jahren ausübt: „So schmeckt der Honig jedes Jahr anders.“

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