Warten auf den Abzug der Schwarzkittel

Friedrichsthal. Wildschweine machen am Autobahndreieck Friedrichsthal seit Monaten von sich reden. Derzeit mahnt der Verkehrsfunk beinahe täglich zur Vorsicht, weil wandernde Schwarzkittel auf oder neben der Straße gesichtet werden. Auch Wild-Unfälle hat es am Knotenpunkt zwischen A 8 und A 623 gegeben

Friedrichsthal. Wildschweine machen am Autobahndreieck Friedrichsthal seit Monaten von sich reden. Derzeit mahnt der Verkehrsfunk beinahe täglich zur Vorsicht, weil wandernde Schwarzkittel auf oder neben der Straße gesichtet werden. Auch Wild-Unfälle hat es am Knotenpunkt zwischen A 8 und A 623 gegeben. Im Landespolizeipräsidium (LPP) und beim Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) ist der Wildwechsel dort als Dauerproblem bekannt, es wurden auch Maßnahmen ergriffen - zum Schutz vor den Tieren, die nicht einfach erlegt werden können. Derzeit geht es vor allem um zwei Sauen.Wildschutzzäune, Tempolimits und Wildwechsel-Warnschilder seien am Dreieck bereits seit Juli installiert, sagt LfS-Sprecher Klaus Kosok. "Es bestand Handlungsbedarf, dem wir nachgekommen sind." Zwei Unfälle mit Wildschweinen gab es am Kreuz seit Juni, berichtet Thomas Worm, Sprecher der zentralen verkehrspolizeilichen Dienste des LPP. Weitere gab es in der Umgebung, zuletzt am Donnerstag. Dazu kommen "Fast-Unfälle": 49 Meldungen über Wildwechsel am Dreieck seit Juni, wenn auch nicht immer wegen Wildschweinen. Worm: "Zu der relativ geringen Unfall-Zahl trägt sicher bei, dass die Autofahrer in dem Bereich vorsichtig sind und dort jetzt nur noch Tempo 60 oder 80 gilt. Wir mahnen zu vorausschauender Fahrweise."

Gelöst ist das Problem mit den Schweinen noch nicht, denn die neuen Schutzzäune stehen noch offen. Der Grund: Zwei junge Tiere halten sich dauerhaft im Kreuzungsbereich, einem inselartigen Wäldchen in der Autobahnschlaufe, auf. "Wir wollen ihnen Gelegenheit geben, sich durch die neuen Zäune zurückzuziehen", sagt LfS-Sprecher Kosok. Die Insel ist in LfS-Besitz und nach Jagdrecht "befriedeter Bezirk", der nicht ohne weitere Erlaubnis bejagt werden darf. Vielmehr sollen nun die Zäune auf 875 Metern südwestlich der Schlaufe, zwischen A 623 und dem Waldgebiet am Klaraschacht, für das Ende des Problems sorgen. Wie lange die Schweine, denen der LfS derzeit mit einer eigens angebrachten Kamera auf der Spur ist, um ihre Wechselwege zu erforschen, für einen Abzug Zeit haben, steht nicht fest. "In Kürze" sollen sie, die Autofahrer vermutlich derzeit meist sichten, umziehen. Unklar, was geschieht, wenn sie nicht freiwillig Richtung Klaraschacht ziehen. Nur so viel, sagt Kosok: "Wir arbeiten unter Hochdruck und im Einvernehmen mit den zuständigen Behörden daran, die Entfernung der Wildschweine aus dem Bereich zu erwirken." Im Hinblick auf andere Schwarzkittel im Umfeld: "Wir gehen davon aus, dass das Problem am Dreieck gelöst ist, wenn die Zäune an der A 623 Richtung Saarbrücken geschlossen sind." Für die Barrieren (Richtung A 8/Neunkirchen gibt es keine) habe der LfS 14 000 Euro investiert. Eine Vermeidung jeglichen Risikos für Auto-Fahrer sei übrigens unmöglich. Kosok. "Überall, wo Wildwechsel-Schilder stehen, besteht Gefahr." Warnschilder und Tempolimits entschärften sie, immer gelte hohe Vorsicht.

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