Treue Helferin bei Blutspenden

Friedrichsthal · Sechseinhalb Jahrzehnte im Roten Kreuz sind Gertrud Zöllner nicht genug. Sie engagiert sich weiter ehrenamtlich – auch mit ihren 80 Jahren.

 Gertrud Zöllner in ihrer DRK-Uniform Foto: Becker&Bredel

Gertrud Zöllner in ihrer DRK-Uniform Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Die heute 80-jährige Gertrud Zöllner wurde 1935 am Ostschacht geboren und sieht sich als "Ur-Friedrichsthalerin", die mit einem Bergmann verheiratet ist, selbst beim Landesbetrieb für Straßenwesen 39 Jahre als Sachbearbeiterin arbeitete und sich nebenbei 65 Jahre lang und heute auch noch im Deutschen Roten Kreuz engagiert. "Rotkreuzhelferin mit Auszeichnung" steht auf ihrer Lehrgangsurkunde von 1950.

Mit 12 Jahren trat sie ins DRK ein, half bei jeder Gelegenheit mit und tut dies heute noch vor allem bei den Blutspendeterminen. "Früher als Mädchen sind wir mit der Sammelbüchse in die Straßenbahn eingestiegen und von Friedrichsthal nach Spiesen gefahren. Als wir dort waren, war die Büchse voll, und wir haben einen regelrechten Sammelwettbewerb veranstaltet", erzählt sie heute von spendenfreudigen Bergleuten und netten Fahrgästen, denen das Kleingeld locker saß. Auch beim Schichtwechsel am Bergwerk wurde viel gespendet, erzählt die 80-Jährige. Später bei Straßensammlungen von Haustür zu Haustür war es ungleich schwieriger.

Neben den Sammlungen gehörten Kinderfreizeiten zum Aufgabenbereich Zöllners, die heute in Altenwald lebt. Kinder aus kinderreichen Familien durften Erholungsurlaub machen, das DRK begleitete diese Touren nach Sylt oder in den Schwarzwald. Zöllner fuhr mit.

Auch bei Übungen war sie dabei und bei Hochwassereinsätzen. Ihr Mann, der Bergmann, beteiligte sich nie an der Rotkreuzarbeit: "Aber er ließ mich immer gehen, auch wenn er nie mitmachen wollte", sagt sie heute. Zöllner hat drei Kinder, vier Enkel und vier Urenkel. "Ich wurde mit 20 Jahren Mutter, meine Tochter auch und meine Enkelin. Eine Urenkelin ist schon 21 und damit über die Zeit", lacht sie. Zum Ortsverein Friedrichsthal-Bildstock kommt sie noch regelmäßig, sie hilft bei den drei jährlichen Blutspendeterminen. Und das will sie auch weiter tun, solange die Gesundheit mitmacht.

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