Stadt warnt vor vergifteten Tierködern

Friedrichsthal · In der Stadt treibt mindestens ein Hundehasser zurzeit sein Unwesen: Er legt vergiftete Lyonerstücke als Hundeköder aus. Mindestens ein Vierbeiner musste bisher mit Vergiftungserscheinungen zum Tierarzt gebracht werden.

Auf das Problem mit vergifteten Tierködern wurde die Partei die Linke jüngst aufmerksam gemacht. Wie Jürgen Trenz, Vorsitzender der Linke-Fraktion im Stadtrat, der SZ mitteilte, wurden Stadtratsfraktion und Ortsverein der Linken von verschiedenen Bürgern um Unterstützung für ihre Anliegen gebeten. In einem Fall fraß der Hund einer Friedrichsthalerin "am Bildstocker Marktplatz ein dort bereitgelegtes Stück Lyoner " (Trenz). Von anschließenden Krämpfen geschüttelt sei der Vierbeiner zum Tierarzt gebracht worden. Dieser stellte fest, dass die Wurst vergiftet war, so Trenz zur SZ weiter. Auch bei der Polizei in Sulzbach sind derlei Meldungen nicht unbekannt. Wie der SZ gestern bestätigt wurde, liegen zurzeit allerdings keinerlei Anzeigen wegen vergifteter Tierköder vor.

Auch in der Friedrichsthaler Stadtverwaltung ist die Thematik bekannt, wie die Pressestelle mitteilte. Der Ideenreichtum von Hundehassern sei mittlerweile quasi grenzenlos. Am häufigsten befänden sich die Giftköder in Fleischbällchen oder Wurststücken (zum Beispiel Lyoner ). Andere Köder seien mit zertrümmerten Scherben, Nägeln, Rasierklingen oder Stacheldraht "bestückt".

Die Köder selbst liegen meist in Büschen oder hohem Gras, die vom Hundehalter nicht einsehbar sind, wie die Stadt der SZ weiter meldete.

Auch Hundefreilaufflächen und Wege mit angrenzenden Wiesen würden gerne zum Auslegen der vergifteten Köder genutzt.

Doch: Wie schützt man seinen Hund effektiv vor dieser Gefahr? Man sollte bereits im Welpenalter beginnen, den Hund zu schützen, raten Experten. Mit gezieltem Training könne man dem Vierbeiner beibringen, nichts vom Boden aufzunehmen. Auch die Tauschmethode, indem man dem Hund beibringt, alles Gefundene gegen etwas noch Leckeres zu tauschen, habe sich bewährt. Ein wichtiger Schritt, den viele Hundebesitzer leider nicht gingen, sei, den Vorfall der Polizei zu melden. Nur wenn Anzeige erstattet werde, werde auch ermittelt und nur, wenn die Polizei eingeschaltet sei, sei es für die Täter irgendwann zu gefährlich, weitere Köder auszulegen. In den meisten Fällen werde die Polizei schnell aktiv, denn die vergifteten Köder könnten auch in die Hände oder Münder von Kindern geraten. Die städtischen Außendienstmitarbeiter seien daher gebeten worden, noch aufmerksamer bei ihren Rundgängen zu sein und verdächtige Feststellungen der Polizei zu melden. Das gelte auch für alle anderen Bürger.

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