Stadt macht 2,5 Millionen Miese

Friedrichsthal. Die Zeit der Kameralistik in Friedrichsthal ist vorbei. In der Kämmerei der Stadt hat die doppelte Buchführung Einzug gehalten, die Doppik. Die neuen Begriffe heißen unter anderem Ergebnis- und Finanzhaushalt, Vermögensrechnung und Bilanz. Und die Bilanz der Stadt fällt auch nach dem neuen doppischen Haushalt schlecht aus

 Kämmerer Hans-Joachim Schäfer (links) und Bürgermeister Rolf Schultheis müssen mit leeren Kassen jonglieren. Foto: ll

Kämmerer Hans-Joachim Schäfer (links) und Bürgermeister Rolf Schultheis müssen mit leeren Kassen jonglieren. Foto: ll

Friedrichsthal. Die Zeit der Kameralistik in Friedrichsthal ist vorbei. In der Kämmerei der Stadt hat die doppelte Buchführung Einzug gehalten, die Doppik. Die neuen Begriffe heißen unter anderem Ergebnis- und Finanzhaushalt, Vermögensrechnung und Bilanz. Und die Bilanz der Stadt fällt auch nach dem neuen doppischen Haushalt schlecht aus. Egal wie das Kind auch heißt: Die Bilanz 2009 der Stadt Friedrichsthal weist einen Verlust von 2,468 Millionen Euro aus. Ausgaben von 15 640 830 Euro stehen Einnahmen von nur 13 172 450 Euro gegenüber. Heute legen Verwaltungschef Rolf Schultheis und Kämmerer Hans-Joachim Schäfer dem Stadtrat den Entwurf des Haushaltes 2009 vor. Auch wenn die Begriffe andere sind als in den Vorjahren - die Lage hat sich nicht geändert: Die Stadt gibt mehr aus, als sie einnimmt. Erstmals musste die Stadt für die doppelte Buchführung ihr Vermögen bewerten - für die Eröffnungsbilanz. "Das war jede Menge Arbeit", sagt Bürgermeister Schultheis und erklärt: "Unser Vermögen beträgt 46 Millionen Euro." Das Vermögen steht auf der Aktiv-Seite der Bilanz. Auf der anderen, der Passiv-Seite, stehen unter anderem das Eigenkapital der Stadt, die Rückstellungen und die Verbindlichkeiten, beispielsweise die Kredite für Investitionen - sie belaufen sich auf knapp 7,4 Millionen Euro - oder der Überziehungskredit auf dem Girokonto in Höhe von genau 23 Millionen Euro. Allein die Pensionsrückstellungen der Stadt betragen knapp 5,9 Millionen Euro. Das Eigenkapital der Stadt gliedert sich in die allgemeine Rücklage von 3,4 Millionen Euro und die so genannte Ausgleichsrücklage von 1,7 Millionen Euro. Dieser kommt eine besondere Bedeutung zu. Reicht sie nicht aus, um den Jahresfehlbetrag der Stadt zu decken, muss die Kommunalaufsicht den Haushalt genehmigen. Bei einem Defizit von knapp 2,5 Millionen Euro reicht die Ausgleichsrücklage der Stadt nicht aus. Die Stadt muss die allgemeine Rücklage angreifen und ihren Haushalt zur Genehmigung vorlegen. Die dicksten Brocken bei den Einnahmen sind die Schlüsselzuweisungen mit 4,25 Millionen Euro, die Gewerbesteuer mit 2,1 Millionen, die Einkommensteuer mit 2,58 Millionen und die Konzessionsabgabe Strom/Wasser/Gas mit 400 000 Euro.Auf der Ausgabenseite sind die Regionalverbandsumlage (4,33 Millionen), die Personalkosten (vier Millionen) und die Zinsen für Kredite in Höhe von einer Million Euro die größten Positionen. Die Stadtratssitzung im Festsaal des Friedrichsthaler Rathauses beginnt um 17 Uhr.

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