Souverän auch im großen Erfolg

Sieger und Besiegte bestimmten die Schlagzeilen in dieser Woche. Natürlich steht der einzigartige 7:1-Sieg der DFB-Elf im Halbfinale der Fußballweltmeisterschaft über Gastgeber Brasilien im Blickpunkt.

Das war großer Sport - in jedem Sinne. Denn auch in ihrem Triumph zeigten die deutschen Kicker Größe. So enthielten sie sich jeder Häme am desolaten Auftritt ihrer Gegner und fanden in ihren Kommentaren den richtigen Ton. Da war weder von Mitleid die Rede noch verfielen Jogis Mannen in Gebrüll vom sicheren WM-Titel. Hut ab!

Dass nicht jeder Sieger so souverän mit den Verlierern umgeht, wurde Mitte der Woche in Friedrichsthal deutlich. Die in einer demokratischen Wahl Erfolgreichen (SPD und Linke) bilden eine Koalition, um in den kommenden fünf Jahren wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Stadt zu nehmen. Das ist Fakt, und da hilft auch kein Lamentieren über die niedrige Beteiligung an der Kommunalwahl am 25. Mai.

Freilich muss die Frage nach einem möglichen Zusammenhang zwischen dem SPD /Linken-Verhalten bei der konstituierenden Sitzung und der Politikverdrossenheit erlaubt sein. Denn dass die Mehrheit die zweitstärkste Fraktion, die sich auch auf große Unterstützung in der Wählerschaft stützen kann, bei der Wahl der Beigeordneten einfach übergeht, hat schon "ein Geschmäckle".

Auch bei der Kampfabstimmung über den Kooperationsausschuss des Regionalverbandes zeigte die Koalition wenig Souveränität und verweigerte der CDU sogar den Stellvertretersitz. Souveräne Sieger machen das anders.

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