Seit 125 Jahren „zählt nur die Hilfe“

Friedrichsthal · Beim Festakt im Rathausfestsaal waren alle Redner voll des Lobes für das ehrenamtliche Engagement der Rotkreuzler. Diese nutzten die Gelegenheit und ehrten am Samstag langjährige Mitglieder.

 Unter den Geehrten waren im Rathausfestsaal auch Gertrud Zöllner (65 Jahre) und Karl Thorn (60 Jahre, beide Bildmitte). Foto: Iris Maurer

Unter den Geehrten waren im Rathausfestsaal auch Gertrud Zöllner (65 Jahre) und Karl Thorn (60 Jahre, beide Bildmitte). Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

"Das Wirken des Deutschen Roten Kreuzes hat leider nicht an Notwendigkeit verloren", brachte Michael Burkert die Bedeutung der Hilfsorganisation auf den Punkt. Der Präsident des DRK-Landesverbandes Saarland fungierte am Samstagabend als Hauptredner beim Festakt zum 125-jährigen Bestehen des Ortsvereins Bildstock. Dieser fusionierte vor wenigen Jahren mit dem Friedrichsthaler Ortsverein.

Seit der Gründung des Deutschen Roten Kreuzes vor mehr als 150 Jahren werde die Idee des Humanismus umgesetzt, betonte Michael Burkert . Seitdem gelte die Fahne des DRK auf den Schlachtfeldern als Hoffnungsschimmer. Schließlich gehörten das Rote Kreuz und der Rote Halbmond zu den wenigen Organisationen, die in allen Ländern der Welt aktiv sein dürfen. Die Ortsvereine seien nicht nur bei Sanitätsdiensten oder bei Blutspendeaktionen aktiv, sondern auch im sozialen Bereich.

"Im Mittelpunkt steht immer der Mensch, der Hilfe braucht", fasste der Präsident zusammen. Dass das nicht immer einfach sei, habe beispielsweise das Wochenende gezeigt, an dem man Hilfskräfte im Aufnahmelager Lebach und Kräfte für die Aufnahme unbegleiteter jugendlicher Flüchtlinge in Köllerbach abstellte - und man gleichzeitig noch beim Saarspektakel und beim Rocco del Schlacko im Einsatz war. Zum Ende seiner Rede appellierte er: "Bleiben Sie dem Roten Kreuz treu."

Auch Regionalverbandsdirektor und DRK-Kreisvorsitzender Peter Gillo lobte den Einsatz der Ehrenamtler: "Das kann man nicht schaffen, wenn man Leute hat, die nur ihre Stunden auf den Zettel schreiben". Er selbst sei Quereinsteiger und war seinerzeit überrascht von der Verantwortung, die man übernehme: "Heute bin ich stolz, Vorsitzender eines solchen Kreisverbandes zu sein". Es zähle keine Hautfarbe, kein Glauben und keine Herkunft, auch nicht politischer Art, "nur die Hilfe zählt", so Peter Gillo .

Friedrichsthals Bürgermeister Rolf Schultheis gratulierte und bedankte sich im Namen der Stadt und der Mitglieder des Stadtrates. Die Anzahl der Jahre, die der Ortsverein bereits existiere, sei alleine schon imposant. "Da stecken jede Menge Arbeit und Engagement drin", so der Verwaltungschef. Wichtig sei zu betonen, dass die Rotkreuzler immer da seien, wenn sie gebraucht werden: "Es fordert unseren großen Respekt ab, was Sie hier leisten". Einen Scheck könne er wegen der Haushaltssituation leider nicht übergeben, doch immerhin könne er eine Summe im Namen der Stadtwerke überreichen.

Auch Peter Gillo wollte im Namen des Regionalverbandes einen Scheck überreichen, doch hier saß der Teufel im Detail. "Der Scheck liegt noch unberührt im Schloss auf meinem Schreibtisch", bedauerte er. Ehrungen für langjährige Mitglieder und Grußworte von befreundeten Vereinen wie der Feuerwehr und dem THW rundeten den Abend im Festsaal des Rathauses ab, der von Markus Detemple moderiert wurde, dem Vorsitzenden des Ortsvereines Friedrichsthal-Bildstock.

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Auf einen Blick Geehrt wurden für langjährige DRK-Zugehörigkeit: 10 Jahre: Sebastian Ruf; 15 Jahre: Renate Fischer, Bernd Christian Wolff; 20 Jahre: Claudia Detemple, Hans Werner Fischer, Peter Koch; 25 Jahre: Andrea Detemple, Markus Detemple; 30 Jahre: Roland Detemple; 35 Jahre: Andreas Detemple, Kornelia Koch; 45 Jahre: Bernd Detemple; 50 Jahre: Alfred Motsch; 60 Jahre: Karl Thorn sowie für 65 Jahre: Gertrud Zöllner. bo

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