Schiefer Turm und Raumstation

Friedrichsthal · ,,Architektur trifft Schule“ heißt es morgen bei einer Vernissage im Bildungsministerium. Mit dabei sind die Bauwerke von Schülerinnen und Schülern der Grundschule in Friedrichsthal. Sie haben sich mächtig ins Zeug gelegt. Und viel gelernt von einem Architekten.

 Sie haben das Baumhaus errichtet (v. l.): Anna, Melek, Lea, Diana und Emily. Auf dem Bild fehlt ihre Mitschülerin Vanessa. Fotos: Kräber

Sie haben das Baumhaus errichtet (v. l.): Anna, Melek, Lea, Diana und Emily. Auf dem Bild fehlt ihre Mitschülerin Vanessa. Fotos: Kräber

Während die Mädels zwei Baumhäuser entwarfen und einrichteten, arbeiteten die Jungs an ihrer Version des schiefen Turms von Pisa, oder einfach an der Raumstation der Zukunft. Die Ergebnisse der Klasse 3a der Grundschule Friedrichsthal des fächerübergreifenden Projekts "Baukultur: Architektur trifft Schule" können sich sehen lassen und sollen nun am morgigen Dienstag ab 15 Uhr zusammen mit den Arbeiten aus anderen Schulen im Bildungsministerium bei einer Vernissage vorgestellt werden.

Fächerübergreifend wurde gearbeitet, da es nicht nur um die reine Bauarbeit der Modelle ging. So kam die Mathematik ins Spiel, weil maßstabsgerecht gearbeitet werden sollte. Statik-Prinzipien wurden anschaulich verdeutlicht, Entwurfsideen zeichnerisch festgehalten. Am Ende wurden dann die Modelle handwerklich und künstlerisch ausgearbeitet. Und so sind dann etwa die beiden Baumhäuser entstanden, die ein Restaurant und ein Hotel beherbergen. Die Fenster zieren Vorhänge, kleine Teller und Gläser stehen auf den Tischen bereit. "Eine Hängebrücke verbindet die beiden Häuser, darunter war noch genügend Raum für einen Spielplatz", berichtet Klassenlehrerin Angela Kräber, die zusammen mit dem Architekten Til Gläser aus Blieskastel das Projekt an der Schule betreute. Bei der Raumstation der Zukunft kam hingegen natürlich Alufolie zum Einsatz, Papierflieger dienen als kleine Raumschiffe.

An sechs Vormittagen wurden zusammen mit dem Architekten die Themenfelder beackert. Dabei bereiteten gerade die Versuchsaufbauten zur Verdeutlichung statischer Prinzipien den Kindern enormen Spaß. Etwas schade ist, das die Friedrichsthaler die einzige Grundschule in diesem Jahr stellten, die an dem Projekt teilnahm, ansonsten waren es die weiterführenden Schulen sowie eine Berufsschule, die mitwirkten. Wobei es natürlich nicht einfach sei, teils schwierige Felder wie Statik und Geometrie kindgerecht aufzuarbeiten, räumt Angela Kräber ein.

Statik und Geometrie

 Matteo, Kay, Etienne und Tristan haben die Raumstation gebaut.

Matteo, Kay, Etienne und Tristan haben die Raumstation gebaut.

Die Grundschule war bisher die zweite, die überhaupt an dem Projekt teilgenommen hat, erklärte Cornelia Noll von der Architektenkammer des Saarlandes. Zum vierten Mal konnten Architektur und Baukultur im Saarland lehrplanbegleitend im Unterricht vermittelt werden. An dem Kooperationsprojekt sind die Kammer, das Bildungsministerium und die Wüstenrot Stiftung beteiligt. Bei der Vernissage werden neben den Schülerinnen und Schülern, beteiligen Architekten und Architektinnen sowie Lehrerinnen und Lehrern auch der saarländische Bildungsminister Ulrich Commerçon , der Präsident der Architektenkammer, Alexander Schwehm, sowie Dr. Stefan Krämer von der Wüstenrot Stiftung anwesend sein. Und ganz nebenbei wohl auch so manche stolzen Eltern.

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