Sanierung könnte die „Blaue Nacht“ gefährden

Bildstock · Viel Geld soll in den Rechtschutzsaal in Bildstock investiert werden. Die Umbaumaßnahmen könnten jedoch großen Veranstaltungen von Vereinen schaden, denn der Saal im Obergeschoss soll Ausstellungsraum werden.

 Der historische Rechtsschutzsaal in Bildstock wird saniert. 170 000 Euro werden vom Land investiert. Archiv-foto: Willi Hiegel

Der historische Rechtsschutzsaal in Bildstock wird saniert. 170 000 Euro werden vom Land investiert. Archiv-foto: Willi Hiegel

Der Rechtsschutzsaal in Bildstock soll hergerichtet werden. Nach Verhandlungen von Eugen Roth , stellvertretender Vorsitzender des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland, mit der Landesregierung, stellte diese 170 000 Euro für die Sanierung des Hauses bereit, zusätzlich sollen 30 000 Euro zur Sicherung der Liquidität der Rechtsschutz-Stiftung fließen.

Ein Konzept der Saar-Arbeitskammer befasste sich derweil mit Konzeption und Ausgestaltung einer neuen Nutzung des Rechtschutzsaales. So sind Verschönerungsarbeiten, ein barrierefreier Zugang zum Obergeschoss, neue Licht- und Veranstaltungstechnik geplant. Die Wandgestaltungen sollen dabei die Geschichte des Gebäudes veranschaulichen. Im Obergeschoss soll zudem Platz für befristete Ausstellungen und Seminare geschaffen werden. "Die Sanierungsarbeiten müssen in diesem Jahr noch beginnen, um die Förderung des Landes in Anspruch nehmen zu können", so Christian Jung, Pressesprecher der Stadt.

"Aus den konzeptionellen Änderungen ergeben sich Einschränkungen für die bisherigen Nutzer des Hauses", steht allerdings in einem Informationsschreiben für den Kulturausschuss der Stadt im Mai 2014. "Es scheint wirklich ernsthafte Einschränkungen für die Nutzung durch Vereine zu geben. Die Hellas wurde wohl informiert, dass ihre ,Blaue Nacht' zumindest dieses Jahr nicht mehr dort stattfinden kann", sagt Horst-Henning Jank, der in der Stiftung Rechtsschutzsaal und in dessen Förderverein engagiert ist. Er sieht die Änderungen mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Einerseits bin ich begeistert, dass sich jetzt endlich was tut, andererseits wäre es schade, wenn die Vereine ihren letzten großen Saal in Bildstock verlieren. Der untere Saal ist für viele Veranstaltungen zu klein."

Manfred Plaetrich, Vorsitzender der Hellas, wurde gestern zu einem Gespräch ins Friedrichsthaler Rathaus eingeladen. Er sagt: "Die Blaue Nacht ist existenziell für unseren Verein, der immerhin 400 Mitglieder hat. Wir sind auf die Einnahmen angewiesen." Im Gespräch zwischen Stadt, DGB und Hellas einigte man sich laut Christian Jung darauf, dass die Möglichkeit geprüft wird, die "Blaue Nacht" dennoch im Rechtschutzsaal stattfinden zu lassen. Allerdings habe man der Hellas nahegelegt, auch nach Alternativen in der Stadt zu suchen. In Betracht käme die Helenhalle.

Ob Helenenhalle oder Rechtschutzsaal, die Hellas muss sich nun ein neues Konzept überlegen: "Es ist klar, dass die ‚Blaue Nacht' nicht mehr so wie gewohnt stattfinden wird", sagt Manfred Plaetrich. Ende Oktober soll über die Sachlage erneut gesprochen werden.

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