Endlich frei Rund 700 Besucher beim Start in die Freibadsaison

Friedrichsthal · Das Fähnchen geht in die Höhe, der Junge verschwindet. Etwas mehr als zehn Sekunden später taucht er im wahrsten Sinne des Wortes wieder auf, und erneut gibt es ein Signal per Fahne – diesmal jedoch am Ende der 75 Meter langen Rutsche.

 Gestern machte die Sonne das Freibadfest nahezu perfekt.

Gestern machte die Sonne das Freibadfest nahezu perfekt.

Foto: Iris Maria Maurer

Spaß und Gaudi sind am gestrigen Sonntag beim Freibadfest in Friedrichsthal angesagt. „Bei den traditionellen Rutschenmeisterschaften haben wir Preise in drei Altersstufen“, erklärt Markus Walter.

Er ist der Vorsitzende des Fördervereins der Friedrichsthaler Bäder, eines der drei veranstaltenden Vereine. Zu den Preisen zählen Medaillen und T-Shirts vom Förderverein. Während des gesamten Tages ist Walter nicht nur am Mit-Organisieren vor Ort, sondern hält per Facebook mit Bildern und Aufruf zum Mitmachen auch die auf dem Laufenden, die es nicht persönlich in die gepflegte Anlage kurz hinter dem Ortsschild Richtung Elversberg schaffen. Und Impressionen gibt es so einige, die man weitertragen kann. Da sind die ganz Mutigen, die voller Schwung die Stufen zum Ein-Meter-Sprungbrett hinaufhasten, um mit ebenso viel Schwung wieder hinunter zu springen. Das Wasser spritzt nach den Arschbomben meterweit. Das Drei-Meter-Brett ist deutlich weniger gefragt. Im 1,10 Meter tiefen Nichtschwimmerbecken gibt es einen Kampf zwischen einer als riesigem Flamingo getarnten Schwimminsel und einem weißen Einhorn mit regenbogenfarbenem Schweif.

Im 1,80 Meter tiefen Schwimmerbecken geht es eine ganze Runde ernsthafter zu. Immerhin gilt es hier unter anderem, sein Schwimmabzeichen abzulegen. Rund ein Dutzend Teilnehmer hat man bereits bis zum frühen Nachmittag, erklärt Jochen Donnevert, Vorsitzender des örtlichen Schwimmvereins, der ebenfalls Mitveranstalter ist. Dies ist Teil des „Tag des Schwimmens“, an dem sich der Bäderbetrieb beteiligt. Später am Tag folgt noch ein Wasserball-Match zwischen dem eigenen Nachwuchs und dem des SV 08 Saarbrücken. Wobei es bei dem Spiel weniger darum geht, zu gewinnen, sondern darum, den Sport zu präsentieren, erzählt Donnevert.

In einem schattigen Plätzchen im hinteren Bereich der Anlage haben sich Emily und Cindy niedergelassen. Sie gehören zur Juniorengarde der Kneisjer vom Hoferkopp. Der Karnevalsverein ist der dritte veranstaltende Verein im Bunde. Emily und Cindy beteiligen sich am Mitmachprogramm des Vereins, geben wieder abwaschbare Tattoos heraus und nehmen es mit Kichern zur Kenntnis, wenn so mancher Junge mit einer Hello-Kitty-Tätowierung auf der Brust ihren Stand verlässt. Zudem bestehe die Möglichkeit, an einem Parcours mit Eierlauf und Sackhüpfen mitzumachen. Sie selbst und der Rest der Juniorengarde hüpfen später noch zur Musik von Jax Jones und Demi Lovato am Beckenrand entlang und zeigen ihre extra einstudierte Choreografie. Die Aktivengarde führt Zumba vor, und die Minis laden gemeinsam mit den ganz Kleinen, den Keksen, zu einem Mitmachtanz ein. Der Vorsitzende der Kneisjer, Andreas Theil, fungiert zwischendurch als Moderator und freut sich, dass man dieses Jahr gutes Wetter hat. Im vergangenen Jahr fiel das Freibadfest aus und ein Jahr zuvor hatte man zuerst gutes Wetter und nachmittags schüttenden Regen.

So können die rund 700 Besucher, die über den Tag verteilt kommen, also gemütlich auf der Rasenfläche liegen und dort unter ihren Sonnenschirmen oder in den mitgebrachten Wurfzelten fläzen und ein Sonnenbad nehmen. Kinder versuchen mit Hilfsärmeln ihre ersten Schwimmversuche im 22 Grad warmen Wasser. Wenn das neue Blockheizkraftwerk in Kürze in Betrieb geht, wird das Wasser auch etwas wärmer werden, wie Betriebsleiter Sascha Baumann sagt. Er hat übrigens auch einen guten Tipp, wie man die Rutsche am schnellsten hinunterkommt: „Nur Schulterblätter und Fersen benutzen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort