Manfred-Römbell-Weg: Eine Straße erinnert an einen Schriftsteller

Friedrichsthal · Es war die Idee der Fraktion Die Linke im Friedrichsthaler Stadtrat. Sie wollten die Kulturschaffenden der Stadt hervorheben und einem von ihnen eine Straße widmen. Am Freitag weihten rund 40 Besucher das Schild ein.

 Zur Einweihung kamen auch Schriftsteller-Kollegen. Foto: Thomas Seeber

Zur Einweihung kamen auch Schriftsteller-Kollegen. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Gut versteckt unter einem weißen Tuch steht es an der Straßenecke zur Elversberger Straße da. Ganz starr trotzt es Wind und Kälte. Am Freitag wurde das Tuch dann endlich heruntergerissen und offenbarte den mit dicken Lettern geschriebenen Schriftzug: Manfred-Römbell-Weg.

Im Neubaugebiet Geißwies in Friedrichsthal wurde nach dem 2010 verstorbenen Schriftsteller Manfred Römbell ein Weg benannt. Bei einer kleinen Feierstunde, organisiert von der Rosa Luxemburg Stiftung, dem Bundestagsabgeordneten Thomas Lutze sowie der Fraktion die Linke, wurde das Straßenschild des Manfred Römbell gewidmeten Weges eingeweiht.

Rund 40 Besucher kamen zu der Veranstaltung, darunter auch viele seiner ehemaligen Schriftsteller-Kollegen, wie Arnfried Astel, der auch die Laudatio hielt, Rainer Petto, Stefan Weskalnys, Rainer Marx oder Klaus Bernarding . "Ich finde es wunderbar, dass ihm dieser Weg gewidmet wird", sagt Astel, "noch besser fände ich es allerdings, wenn unter dem Schriftzug noch ein Schild angebracht wäre auf der ,Schriftsteller und seine Lebenszeit steht."

Die Initiative für die Benennung des Weges geht auf einen Antrag der Fraktion Die Linke im Friedrichsthaler Stadtrat zurück, der im September 2014 mehrheitlich angenommen wurde. "Wir wollten ein Zeichen setzen damit man Namen von Straßen nicht nur nach Militaristen benennt", erklärt der Fraktionsvorsitzende Jürgen Trenz, "damit wollen wir positive Reize schaffen, auch indem wir Schriftsteller und Kulturschaffende mehr ins Bewusstsein bringen und vielleicht ein bisschen Vorbild für andere Städte und Kommunen sind." So sollen mit der Benennung von Straßen und Wegen Menschen gewürdigt werden, die einen positiven Beitrag für die Geschichte der Stadt und des Landes geleistet haben.

Die Stadt Friedrichsthal sei sehr stolz auf den in Bildstock geborenen Autor, dessen bekanntestes Werk, die Rotstraßen-Trilogie auf der Bildstocker Brotstraße basiert. Auch sonst habe Römbell seine Heimat mit vielen Romanen und Gedichten kulturpolitisch hervorragend vertreten. 2002 verlieh die Stadt Friedrichsthal dem 1941 geborenen Autor bereits den Otto Weil Kulturpreis.

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