Mächtig Zoff bei den Friedrichsthaler Linken

Friedrichsthal. Die ehemals sechsköpfige Fraktion der Linken im Friedrichsthaler Stadtrat ist auf drei Mitglieder zusammengeschrumpft. Nur noch Manfred Klein, Klaus Gottfreund und Peter Lehnhoff sitzen für die Partei im Stadtrat. Bei der Kommunalwahl 2009 kam die Linke auf 17,5 Prozent, schaffte den Einzug in den Stadtrat mit sechs Mandaten

Friedrichsthal. Die ehemals sechsköpfige Fraktion der Linken im Friedrichsthaler Stadtrat ist auf drei Mitglieder zusammengeschrumpft. Nur noch Manfred Klein, Klaus Gottfreund und Peter Lehnhoff sitzen für die Partei im Stadtrat. Bei der Kommunalwahl 2009 kam die Linke auf 17,5 Prozent, schaffte den Einzug in den Stadtrat mit sechs Mandaten. Claudius Burgard wurde schon bei der konstituierenden Sitzung aus parteiinternen Gründen aus der Fraktion ausgeschlossen. Sein Mandat hat er behalten, war allerdings danach in keiner Stadtratssitzung mehr. Im Februar vergangenen Jahres verließ Sarah Leiendecker die Fraktion, trat später auch aus der Partei aus. Ihr Mandat im Stadtrat behielt sie. Anfang dieses Jahres hat nun auch Tanja Sebastian die Fraktion verlassen und ebenfalls ihr Mandat behalten. Auf Nachfrage der Saarbrücker Zeitung erklärt Sarah Leiendecker zu den Gründen ihrer Austritte: "Ausschlaggebend waren Äußerungen eines Fraktionsmitgliedes der Linken." Er habe die Bürger aufgefordert, sich gegen die Verfassung zu stellen. Er habe Bürger quasi zum Ungehorsam gegen den Staat aufgerufen. Mittlerweile hat Sarah Leiendecker als fraktionsloses Ratsmitglied bereits an einer Ausschuss-Sitzung für ein CDU-Mitglied teilgenommen, was auch von der Friedrichsthaler CDU bestätigt wird. Tanja Sebastian war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.Laut Linke-Fraktionschef Manfred Klein hat Sebastian mittlerweile an einer Sitzung der SPD-Fraktion teilgenommen. Tanja Sebastian habe ihren Austritt aus der Fraktion der Stadtverwaltung mitgeteilt, ohne vorher auch nur andeutungsweise dies der Fraktion zu sagen, kritisiert Klein. Noch im Dezember habe sie zugesagt, an einer Fraktions-Klausur teilzunehmen und hierzu Vorschläge für Referenten gemacht.

Die Linke-Fraktionsmitglieder Manfred Klein, Klaus Gottfreund und Peter Lehnhoff haben nun beim Kreisvorstand den Antrag gestellt, gegen Tanja Sebastian ein Parteiausschlussverfahren einzuleiten. Klein erinnert an einen Beschluss des letzten Landesparteitages. Er lautet: "Wer aus einer Stadt- beziehungsweise Ortsratsfraktion der Linken austritt und weiter im Rat verbleibt, begeht damit parteischädigendes Verhalten." Durch die Teilnahme an der Fraktionssitzung der SPD sehe man diese Bedingung bei Tanja Sebastian mehr als erfüllt.

Jürgen Trenz, Vorsitzender des Friedrichsthaler Ortsverbandes und Fraktionschef der Linken im Regionalverband, kann die Austritte von Leiendecker und Sebastian nicht nachvollziehen. "Es ist traurig", sagt er. Es habe keine Gründe für die Austritte gegeben. Nach Ansicht von Trenz sollten beide ihr Mandat zurückgeben. "Sie sind über die Liste der Linke gewählt worden. Sie haben das Programm der Linke vertreten. Das tun sie nun nicht mehr."

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