Luftfahrt-Bundesamt bremst Windkraft-Pläne aus

Friedrichsthal · Die Sulzbachtalbrücke muss Orientierungspunkt für Flugzeuge bleiben. Deshalb soll ein Windrad nicht gebaut werden.

 An der Windkraft scheiden sich die Geister. Symbolfoto: Stratenschulte/dpa

An der Windkraft scheiden sich die Geister. Symbolfoto: Stratenschulte/dpa

Einen Strich durch die aktuelle Planung von Energy 3k und montanWind hat das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) in Braunschweig gemacht - das LBA ist die Bundesoberbehörde für die Aufgaben der zivilen Luftfahrt in Deutschland. Die Erläuterungen zu deren Entscheidung kommen aus dem Bauamt der Stadt, besser gesagt von dessen Leiter Robert Immesberger. Für Sichtanflüge auf den Flughafen Saarbrücken brauchen Zivilflugzeuge Markierungspunkte zur Orientierung (sogenannte Messpunkte) bei Dunkelheit. Ein solcher ist nach Immesbergers Worten die Sulzbachtalbrücke, im Fachjargon genannt "November 1". Deren Überflug müssen die Maschinen in einem Korridor von rund 150 Meter bis 914,4 Meter absolvieren. Beim Anflug an der Untergrenze könnte es zu einer Kollision eines Flugzeugs mit dem geplanten Windrad kommen. Um ein derartiges Unglück zu verhindern, wurden die Pläne der beiden Gesellschaften abgelehnt, so Immersberger abschließend.

Das allerdings wollen diese nicht auf sich beruhen lassen. Wie Rudolf Krumm, Geschäftsführer der montanWind, der SZ am Freitag auf Nachfrage sagte, wolle man zunächst die "sehr umfangreiche Begründung" genau prüfen. Danach werde dann entschieden, ob aus technischer, juristischer und kaufmännischer Sicht eine modifizierte Planung Aussicht auf Erfolg haben könne. Sollte das der Fall sein, werde diese erneut zur Prüfung vorgelegt. Auf einen Zeitrahmen für das genannte Verfahren wollte sich Krumm am Freitag nicht festlegen. Generell wollten die beiden Gesellschaften aber auf der Erkershöhe Strom aus Windkraft gewinnen.

Die Windkraftplanung ist eines der größten Planungsprojekte des zuständigen Regionalverbandes, wie es am Freitag aus dessen Pressestelle hieß. Im Rahmen eines Flächennutzungsplanverfahrens des Regionalverbandes wurden die Träger öffentlicher Belange und sonstige Behörden um Stellungnahme gebeten, so auch die Luftfahrtbehörde und hierüber die DFS (Deutsche Flugsicherung GmbH). Deren Stellungnahmen wurden in der Planung berücksichtigt und führten zum Beispiel zum großräumigen Ausschluss der Windenergienutzung im betreffenden Verbandsgebiet. Gegen die Windkraftpläne auf der Erkershöhe gab es von Beginn an Bedenken von Friedrichsthaler Bürgern, vor allem von den direkt Betroffenen am Ort.

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