NKV Lokalpolitik gekonnt aufs Korn genommen

Friedrichsthal · Neben den Büttenrednern gefallen auch die Tänzer bei der NKV-Sitzung. Hauptamtsleiter zum Ehrensenator ernannt.

 Rechtsschutzsaal Bildstock: Sessionseröffnung und Ordensfest des NKV Friedrichsthal.

Rechtsschutzsaal Bildstock: Sessionseröffnung und Ordensfest des NKV Friedrichsthal.

Foto: Iris Maria Maurer

Was geht nur hinter diesem schwarzen Vorhang vor? Das fragte sich vor allem das weibliche Publikum. Denn die fünf Jungs vom Bau hatten bereits vorher damit begonnen, ihre Hüllen fallen zu lassen. Die Hoffnung auf mehr war also da… Doch das Männerballett der NKV Friedrichsthal kam als Pop-Band Village People hervor und tanzte zu „YMCA“. Zur Freude der anwesenden Frauen taten die Herren dies teilweise mit vom Textil befreiten Oberkörper. Keine Frage: Der Auftritt des Männerballetts war einer der Höhepunkte der Kappensitzung am Samstagabend. Die fünf Männer betraten im Blaumann und weißen Feinripp-Unterhemd und mit einem Kasten Bier ausgestattet die Bühne im Festsaal des Rathauses und zeigten teils beeindruckende Moves.

Nicht minder beachtlich war der gemeinsame Tanz von Junioren- und Funkengarde. Unter dem Motto „Parship“ brillierten als Vortänzerinnen Corinna Jost als männlicher Part und Lea Gräber als Frau auf der Suche nach dem Partner fürs Leben. In der kleinen Geschichte verwoben sie zu einem Medley aus diversen Hits zum Thema Liebe („Nur geträumt“, „Ein Schwein namens Männer“) verschiedene Tänze zu einer reichlich spektakulären Choreografie. Die tolle Energie des Auftritts unterstrichen die Gardistinnen, die in weißen Shirts mit roten Herzen und einem roten Tüllrock tanzten, dadurch, dass sie mit ihrem eingebauten Aufstampfen die Bühne wortwörtlich zum Beben brachten.

Mutig zeigten sich bei der ausverkauften Sitzung Markus und Janik Zimmer. Als „Fake Newser“ verzichteten sie bei ihrer „abend show“ betitelten Darbietung auf karnevalistische Schenkelklopfer. Stattdessen verballhornten sie – in Anlehnung an die Sendung „heute show“ – aktuelle Nachrichten in satirischer Form. Dabei bekamen natürlich Trump und Erdogan ebenso ihr Fett weg wie die örtliche Verwaltung. Etwa wenn die Zimmers die Einbahnstraßenregelung im Wohngebiet Dietrichsfeld mit einem kleinen Einspieler aufs Korn nahmen oder die prozentuale Abstimmung zum Neubau des Hoferkopfturmes spitzfindig hinterfragten.

Lokalpolitik gekonnt aufs Korn nahm Wolfgang Molter als „Friedrich Ludwig Fürst von Nassau, Ottweiler und Saarbrücken sowie Gründer der Stadt Friedrichsthal“. Er stellte nach einer Zeitreise in das Jahr 2018 fest: „Abgerissen und marode – so geht diese Stadt zu Tode“. Damit spielte er beispielsweise auf die Hoferkopftürme und das katholische Vereinshaus an. In der City traf er auf den stellvertretenden NKV-Vorsitzenden Carsten Bach, der ihm als „CB“ erklärte, er mache nun Kampfsport. Welchen denn? „Ich widerspreche meiner Frau – und meiner Tochter.“

Bach heizte als Mitglied sowohl der Bach-Spatzen als auch der Fissäls in musikalischen Einlagen dem Publikum ein. Die Mariechen Leonie Bergmann und Selina Morgante wirbelten über die Bühne ebenso wie die NKV-Garden.

 Die Akteure bei der Kappensitzung im Rathaus

Die Akteure bei der Kappensitzung im Rathaus

Foto: Iris Maria Maurer

Weitere Tänze und Büttenreden sowie die Ernennung von Hauptamtsleiter Christian Jung zum Ehrensenator rundeten die gelungene Veranstaltung ab.

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