Kampf für besseren Klimaschutz Lisa Rothe erste Klimaschutzpatin in Friedrichsthal
Friedrichsthal · Bürgermeister Christian Jung unterzeichnet Kooperationsvertrag mit der Arge Solar zur Teilnahme am Projekt „KlikKS“.
bo) In Friedrichsthal hat es „KlikKS“ gemacht. Nachdem der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht gegeben hatte (wir berichteten), unterzeichnete nun die Verwaltung in Form von Bürgermeister Christian Jung einen Kooperationsvertrag mit der Arge Solar. Damit ist die Teilnahme am Projekt perfekt. Die Abkürzung steht für Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen und soll kurz gesagt ehrenamtliches Engagement vor Ort fördern, im besten Fall durch Klimapatinnen und Klimapaten.
In diesem Zuge erhielt auch Lisa Rothe ihre Ernennungsurkunde im Rathaus. Sie hatte in besagter Sitzung ihr Interesse bekundet und erhielt dort ebenfalls grünes Licht. „Klimaschutz geht uns alle an“, brachte Jung das neue Engagement seiner Stadt auf den Punkt. Wichtig sei ihm, dass man sowohl mit der Arge Solar als auch mit der Klimaschutzpatin die Ansprechpartner vor Ort und somit einen direkten Draht habe. Niederschwellig, nachbarschaftlich und erfolgreich solle das Engagement werden. „‚Wir sehen viele Projekte, bei denen Sie uns unter die Arme greifen können“, sagte er in Richtung Lisa Rothe.
Birgit Kania, stellvertretende Fachbereichsleiterin Bauen und Umwelt, fügte hinzu, dass es nicht nur um die ganz großen Projekte gehe, sondern man eben auch im Kleinen viel bewegen könne. Etwa, wenn man als Baumpate einen Baum gieße, der Wasser benötige, oder wenn man eine Blühwiese anlegt oder ein Bienenhotel aufstelle. „KlikKS“ ist ein bundesweites Projekt, das innerhalb der Nationalen Klimaschutzinitiative vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird. Im Saarland wird es von der Arge Solar umgesetzt. Die Arge habe das Projekt bereits in Rheinland-Pfalz erfolgreich umgesetzt, wie Geschäftsführer Ralph Schmidt erklärte.
Dabei habe sich gezeigt, dass die Förderung der Motivation der Ehrenamtler „der Kern des Projekts“ sei. Allein im Saarpfalz-Kreis gebe es bereits 20 Interessierte. Die Förderung bestehe vor allem in fachlicher Unterstützung, etwa durch Schulungen oder die Akquise von Fördermitteln. Zudem könnten die Klimaschutzpaten ein bundesweites Netzwerk aufbauen und sich so austauschen.
Ansprechpartner für Friedrichsthal bei der Arge Solar ist Olaf Gruppe. Er blickte darauf zurück, dass „KlikKS“ im Saarland seit der Initialzündung im vergangenen Sommer gut angelaufen ist und sich viele Kommunen beteiligt hätten: „Unser Soll ist schon übererfüllt.“ Zu den Projekten, die man angehen könne, gehörten beispielsweise „Solarpartys“, auf denen man sich etwa über Solarpaneele informieren könne. Es gehe auch nicht nur um Klimaschutz im engeren Sinn, sondern Projekte könnten sich auch um Biodiversität drehen.
Erste Klimaschutzpatin der Stadt Friedrichsthal ist nun Lisa Rothe, die seit einigen Jahren in Bildstock wohnt, bei der Energieagentur Rheinland-Pfalz tätig war und schon länger mit der Arge Solar zusammenarbeitet. Als ersten Schritt sieht sie ein Gespräch mit der Verwaltung, wie man vorgehen könne. An Ideen mangele es ihr jedenfalls nicht, wie sie bei einer Autofahrt durch die Stadt bemerkt habe. Vor allem viele Dächer könnte man mit Solarpaneelen bestücken. Sie denke auch an Spielzeugtauschbörsen oder an das Austauschen der Straßenbeleuchtung. Und da „Ehrenamt alleine keinen Spaß macht“, rief sie andere dazu auf, sich gerne ebenfalls zu engagieren.
