Laden und Treffpunkt fürs Dorfgespräch

Bildstock · Besonders an Senioren richtet sich ein neues Angebot in Bildstock. Ein Dorfladen dient bald der Nahversorgung, dem Austausch (auch mit Jüngeren) und der Qualifizierung langzeitarbeitsloser Frauen für den sogenannten 1. Arbeitsmarkt.

 In diesem Haus in Bildstock, ehemals Mode Reuter, wird der neue Dorfladen für Kunden eröffnet. Foto: Jung/Stadt

In diesem Haus in Bildstock, ehemals Mode Reuter, wird der neue Dorfladen für Kunden eröffnet. Foto: Jung/Stadt

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50 Interessierte kamen am vergangenen Mittwochabend in den Rechtsschutzsaal, um sich unmittelbar über die Pläne zur wohnortnahen Versorgung in dem Friedrichsthaler Stadtteil kundig zu machen. Aber in der Bürgerversammlung, zu der die Verwaltung eingeladen hatte, ging es um mehr. Bei dem Dorfladen, der am 8. August seine Türen öffnen wird zum Einkauf von Dingen des täglichen Bedarfs, spielen auch soziale Belange eine wesentliche Rolle. Denn das Geschäft im Haus von ehemals Mode Reuter soll auch eine Begegnungsstätte von Menschen im Stadtteil sein. Und es erfüllt zudem die Aufgabe, reale Verkaufsbedingungen zu schaffen für 15 Frauen , die mittels der Übung im Verkauf vor Ort fit werden sollen, ihrer Langzeitarbeitslosigkeit zu entkommen. Von daher ist der Dorfladen kein gewöhnliches Geschäft: Er dient nicht in erster Linie dazu, Gewinne zu machen und Konkurrenz im Ort zu verdrängen. Das dürfen die Betreiber von der Neuen Arbeit Saar (NA Saar) auch gar nicht, wie am Mittwochabend Monika Steffen-Rettenmaier von der NA-Saar-Geschäftsführung/Zentrale Dienste mehrfach betonte. Aber selbstredend müssen die Verkäufe es ermöglichen, die Fixkosten zu erwirtschaften, denn sonst wäre im schlimmsten Fall nach einem Jahr Schluss mit dem Projekt.

Zumal die NA Saar aber über genügend Erfahrungen auf diesem Geschäftsfeld verfügt, so Steffen-Rettenmaier weiter, ist ihr und dem zuständigen NA-Saar-Abteilungsleiter Michael Fischer nicht bange, dass die Bildstocker das Dorfladen-Projekt zum nachhaltigen Erfolg führen werden. Zumal es ja nicht bei den Einkaufsmöglichkeiten bleiben soll.

Wie Uschi Biedenkopf von der Koordinierungsstelle demografischer Wandel beim Regionalverband Saarbrücken deutlich machte, soll in dem neuen Einzelhandelsgeschäft auch ein Treffpunkt entstehen, wo Menschen möglichst unterschiedlichen Alters miteinander ins Gespräch kommen können. Hier sollen aber auch Organisationen oder Verbände und Institutionen ihre Informationen in Wort und Schrift weitergeben können. Biedenkopf wertete die Bürgerversammlung gestern im SZ-Gespräch als gelungen, vor allem weil die Fragen aus der Zuhörerschaft umfassend beantwortet worden seien.

So auch die nach den Öffnungszeiten. In den ersten Wochen, so Fischer, werde von 8 (8.30) Uhr bis etwa 17 oder 17.30 Uhr offen sein. Bei Bedarf werde auch Samstagsvormittags eine Einkaufsmöglichkeit geboten. Vorgehalten werde das klassische "Butter-Eier-Käse-Sortiment" (Fischer), wobei auf Wünsche der Kunden mittels Bestellungen eingegangen werden könne. Gefördert würden in dem Projekt ausschließlich Frauen , neben dem Jobcenter von RGV und Land, Männer dürften aber gerne zum Einkaufen oder zum "Dorftratsch" kommen. Unter der Moderation von Bürgermeister Rolf Schultheis , der auch die Begrüßung und Einführung ins Thema übernommen hatte, wurde auch nach dem Namen gefragt. Dieser soll in einer Art Tombola ermittelt werden. Hier werde der Sieger aus den erwünschten Bürgervorschlägen gezogen. Der erhält einen Einkaufsgutschein in dem Bildstocker Dorfladen über 50 Euro. Diese Summe übernahm spontan der Bürgermeister aus seinem Geldbeutel.

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