Impfbus des Regionalverbandes Über 245 Menschen lassen sich im Impfbus impfen

Friedrichsthal · Wer sich spontan impfen lassen will, kann dies im Impfbus des Regionalverbandes tun. In bisher Friedrichsthal und Sulzbach war er bereits unterwegs.

 Der Impfbus des Regionalverbandes machte am Donnerstag in Friedrichsthal Station. Daniel (Bildmitte) kam mit seinem E-Scooter aus Heiligenwald, um sich impfen zu lassen.

Der Impfbus des Regionalverbandes machte am Donnerstag in Friedrichsthal Station. Daniel (Bildmitte) kam mit seinem E-Scooter aus Heiligenwald, um sich impfen zu lassen.

Foto: Heiko Lehmann

„Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich mich schon viel früher impfen lassen“, sagte Daniel, 18 Jahre alt, am Donnerstag auf dem Marktplatz in Friedrichsthal. Er kam mit seinem E-Scooter aus dem fünf Kilometer entfernten Heiligenwald zum Impfbus des Regionalverbandes Saarbrücken, der in dieser Woche seine Reise in Städte und Kommunen gestartet hat. „Ich habe monatelang gegrübelt, ob ich mich impfen lassen soll. Ich war mir nicht sicher. Bilder im Internet von übertrieben großen Nadeln auf den Spritzen oder Berichte über schlimme Langzeitfolgen können einen schon beeinflussen“, erklärt Daniel weiter.

„Das hören wir fast täglich. Es gibt eben sehr viele Fehlinformationen. Wir versuchen mit dem Impfbus auch, alle Menschen richtig zu informieren und zu beraten“, sagte Abdul Bashar. Er ist ein Arzt der Kassenärztlichen Vereinigung und ist jeden Tag im Impfbus im Einsatz. „Viele Menschen fragen nach den Nebenwirkungen und wollen auch die Unterschiede der einzelnen Impfstoffe wissen. Ich wurde auch schon gefragt, ob die DNS durch die Impfung verändert wird oder ob man unfruchtbar werden kann – natürlich beides nicht. Es stellt sich immer wieder heraus, dass die Leute solche Fragen haben, weil sie so etwas im Internet aufgeschnappt haben“, erklärt der Arzt weiter.

Am vergangenen Montag ließen sich in Sulzbach 37 Menschen im Impfbus impfen. Am Dienstag in Püttlingen waren es 75 Menschen, am Mittwoch wieder in Sulzbach 43 Menschen, am Donnerstag in Friedrichsthal 32 Menschen und am Freitag erneut in Sulzbach 58 Menschen - 245 Menschen in einer Woche. „Das ist ein toller Erfolg. Die Arbeit macht auch Spaß und die Menschen sind alle sehr freundlich“, sagt Tamara Schanding. Sie und vier weitere Angestellte des Regionalverbandes sind jeden Tag mit dem Impfbus unterwegs. Drei kümmern sich um administrative Dinge, wie Termine für eine mögliche Zweitimpfung abmachen oder Dokumente ausfüllen. Die anderen zwei sind medizinische Fachkräfte, die das Impfen übernehmen.

Daniel hatte alle erforderlichen Unterlagen in fünf Minuten ausgefüllt und kam 30 Sekunden später aus dem Impfbus. „Das geht alles sehr schnell und ist völlig unkompliziert. Den kleinen Piks der Nadel spürt man kaum“, sagte er und setzte sich neben den Bus unter einen überdachten Pavillon. 15 Minuten soll man nach der Impfung abwarten, wie der Körper reagiert. Daniel hat gar nichts gespürt. „Wir haben hier auch alle Möglichkeiten, um Notfälle zu versorgen. Aber dazu ist es noch nicht gekommen. Wir hatten in dieser Woche keinen Fall, bei dem es Leuten nach der Impfung nicht gut ging. Das passiert ohnehin so gut wie nie“, sagte Abdul Bashar. Daniel muss jetzt sechs Wochen warten, bis er seine Zweitimpfung bekommt. Der 18-Jährige ist froh, dass er diesen Schritt endlich gewagt hat. „Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn man weiß, man kann jetzt sich und andere schützen. Außerdem muss man nicht mehr ständig zu den Testzentrum laufen. Wenn die Tests ab Oktober wirklich Geld kosten, dann könnte ich mir das sowieso nicht alle zwei Tage leisten“, sagte Daniel bevor er mit seinem E-Scooter wieder los in Richtung Heiligenwald düste.

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